100.000 Euro-Zuschuss der Stadt für die „Krawatte“ ist in trockenen Tüchern

Nach SPD und Grünen teilte heute auch die CDU mit, dass sie dem Projekt zur Schaffung eines soziokulturellen Zentrums positiv gegenüberstehe / Kulturverein sichert eine private Bürgschaft zur Absicherung des städtischen Zuschusses zu 

BARSINGHAUSEN (ta). Die CDU wird der Aufhebung des Sperrvermerks über den städtischen Zuschuss für den Kulturverein Krawatte zur Errichtung eines soziokulturellen Zentrums an der Egestorfer Straße im Verwaltungsausschuss zustimmen. Voraussetzungen seien, dass der Betrieb des künftigen Zentrums ohne weitere städtische Zuschüsse gewährleistet sei und die 100.000 Euro durch eine Bürgschaft oder durch einen Grundbucheintrag für die nächsten fünf Jahre abgesichert sei, erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Gerald Schroth den Beschluss seiner Partei. Damit ist die Entscheidung für die Gewährung der 100.000 Euro durch die Stadt quasi gefallen, denn auch SPD und Grüne haben bereits ihre Zustimmung signalisiert. „Uns war es wichtig, hier keinen Freibrief zu geben, sondern mit Blick auf die städtischen Finanzen verantwortungsvoll zu handeln“, erklärte Schroth den CDU-Beschluss. Zwar sei das Thema Kulturzentrum seit dem gescheiterten KUBA negativ behaftet und die eigene Fraktion habe sich die Entscheidung auch bis zuletzt nicht leicht gemacht, aber klar sei auch, dass Barsinghausen ein Kulturzentrum mit vielen beteiligten Vereinen und Gruppen vertragen könne. Darüber hinaus wolle man mit dem Zuschuss das Ehrenamt fördern, „daher wollen wir dem Kulturverein eine Chance geben“. Die bereits zugesagten Zuschüsse vom Land und von der N-Bank zeigten, dass das Projekt auch dort positiv eingeschätzt worden sei, außerdem sei die Krawatte vom Ansatz nicht mit dem KUBA zu vergleichen, argumentierte Schroth, der aber auch darauf verwies, dass die Parkplatzsituation rund um das künftige Veranstaltungszentrum sowie die Frage der Betriebskosten noch zu klären seien. Und CDU-Ratsherr Karl-Heinz Neddermeier meinte, auch das Besucherbergwerk sei anfangs kritisch beäugt worden und habe sich seitdem positiv entwickelt. Für Carsten Hettwer, Vorstandsmitglied im Kulturverein, ist der städtische Zuschuss sowohl ein hervorragendes Signal und zugleich ein Kristallisationspunkt zur Gewährung weiterer Zuschüsse von anderer Stelle. Nun stünde rund eine halbe Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt zur Verfügung, so Hettwer, der darauf verwies, dass die Vereinsmitglieder zugestimmt hätten, bestehende Risiken mit zu tragen. Zudem gab die Co-Vorsitzende der Krawatte, Karen Bremer, bekannt, dass es eine private Zusage für eine 100.000 Euro-Bürgschaft gäbe, mit der der städtische Zuschuss abgesichert sei. Interesse an der Nutzung von Räumlichkeiten im Kulturzentrum habe inzwischen auch die Volkshochschule Calenberger Land bekundet, die sich vorstellen könne, hier Gesundheitskurse anzubieten, so Bremer. Und Vorstandsmitglied Friedrich Holtiegel machte klar, dass die Stadt bis 2021 kein Risiko eingehe, sondern im Falle des Scheitern des Projekts die Chance auf ein renoviertes Haus im Wert von rund 4,5 Millionen Euro erhalte, denn wenn der Verein sich auflösen sollte, würde das Gebäude an die Stadt fallen. Holtiegel war sich sicher, dass das Zentrum sich zu einem Kristallisationspunkt für den sozialen, kulturellen und integrativen Bereich entwickeln und so zu einem Gewinn für Barsinghausen werde. Nachdem die ersten Finanzierungsschritte nun gemacht worden seien, müsse es jetzt darum gehen, über die künftigen Inhalte zu sprechen, denn schon 2018 müssten hier die ersten Veranstaltungen stattfinden, betonte Holtiegel.

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