Delegationen des Eine-Welt-Ladens und vom HAG besuchen den Senegal

Mit Spenden aus Barsinghausen wird in dem westafrikanischen Land seit Jahren das Buschschulen-Projekt unterstützt

BARSINGHAUSEN (red). Von einer zweiwöchigen Informationsreise in den äußersten Südosten des Senegals sind Ulla Seibert, Ulli Enge-Seibert und Dietmar Buchholz, allesamt Mitglieder des EineWeltLadens Barsinghausen,  mit vielen Eindrücken aus den vom EWL geförderten Projekten „Schülerhilfe“ und „Buschschulen“ zurück gekehrt. Begleitet wurden sie dabei von zwei Lehrerinnen und fünf SchülerInnen des Hannah-Arendt-Gymnasiums. „Mussten wir am ersten Tag unserer Anreise quer durch den Seegal bis zum Einbruch der Dunkelheit vierzehn Stunden auf  einer immer schlechter werdenden schlaglochübersäten Piste mühsam zurück legen, waren es am nächsten Tag noch einmal an die drei Stunden, bis wir am Ziel waren“, erinnert sich Ulla Seibert an die Reisestrapazen. Bei Temperaturen um die 40 Grad wurden vom Zielort Salemata zu Fuß vier der vom EWL seit zehn Jahren unterstützten Buschschulen besucht.  „Dabei handelt es sich um Einrichtungen, die von den Eltern der Schüler selbst gebaut werden, es sind Hütten aus Ästen und Zweigen, die Sitzgelegenheiten sind Baumstümpfe, Hocker aus Brettern und die Tische bestehen aus zusammengebundenen Zweigen oder Latten“, erklärt Ulli Enge-Seibert.

„Diese Schulen müssen nach jeder Regenzeit wieder neu aufgebaut werden, da die starken Regengüsse die kleinen Hütten zerstören.“ Hier nun setzt die Hilfe des Projektes „Buschschulen“ an: der Bau von festen Buschschulen wird übernommen. Hierzu wird mit lokalen  Materialien ein einfacher Schulraum gebaut, mit einem haltbaren und regenfesten Dach versehen und die Einrichtung – einfache Tische und Bänke sowie eine Tafel – gekauft.

„Wir freuen uns sehr, dass mit unserer Hilfe die Einschulungs- und Alphabetisierungsrate in der seit jeher vernachlässigten Region erheblich gestiegen ist“, so Delegationsmitglied Dietmar Buchholz. Inzwischen sind von den existierenden 22 Buschschulen acht mit Hilfe der finanziellen Unterstützung aus Barsinghausen in feste regensichere Gebäude umgewandelt worden.  Des weiteren besucht wurde von der Barsinghäuser Reisegruppe das im Rahmen des Projektes „Schülerhilfe“  in Salemata von der im Senegal lebenden ehemaligen Barsinghäuserin  Ute Gierczynski-Bocandé vor zehn Jahren ins Leben gerufene „Internat“.

Hier konnten sich die Besucher aus Deutschland davon überzeugen, dass mit Hilfe der Spenden aus Barsinghausen über 100 Kinder, jeweils die fünf besten aus jeder der Buschschulen, die Möglichkeit bekommen, in weiterführenden Schulen unterrichtet und zu Abschlüssen bis zum Abitur geführt zu werden. „Aber ohne Unterstützung von außen kann es nicht funktioneren“, so Ulla Seibert, „denn die Familien der Kinder  sind arm und können allenfalls mit ein oder zwei Säcken Getreide zum Unterhalt beitragen.“ „Die Spenden aus Barsinghausen durch den EwL sind daher die Lebensgrundlage für das Internat“, fügt Ulli Enge-Seibert hinzu.

„Wir sind selbst davon überrascht, dass es uns gelungen ist, in den letzten zehn Jahren ca. 124.000 Euro für den Unterhalt der Schüler im Internat und den Bau der Buschschulen durch Spenden und Einnahmen aus dem Laden aufbringen zu können“, zieht Dietmar Buchholz zufrieden Bilanz. Aber die Unterstützng soll selbstverständlich weitergehen, da sind sich die drei Reisenden einig. Weitere Buschschulen warten auf ihren Ausbau, die Unterstützung der Schüler im Internat erfordert weiterhin den tatkräftigen Einsatz aus Barsinghausen. „Sopente heißt in der Sprache der Wolof Solidarität“, erklärt Dietmar Buchholz, „und daran wollen wir auch über mehr als 5000 km Entfernung festhalten. Schon mit einer Mitgliedschaft im EWL kann geholfen werden, sonst auch mit Spenden auf das  Konto: DE84 2519 0001 0220 6919 00 Hannoversche Volksbank.

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