Dem Sport in Barsinghausen seinen Stellenwert zurückgeben – ab wie?

Zu den Themen Sportförderung und Sportentwicklungsplan hatte gestern das Forum für Politik und Kultur zu einer Podiumsdiskussion eingeladen

V.li.: Berthold Kuban (Sportring), Thomas Wolf (1. Stadtrat), Ratsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Claudia Schüßler, Michaela Henjes vom Sportring Langenhagen und Moderator Erk Bratke

BARSINGHAUSEN (ta). Es war eine muntere Gesprächsrunde, die gestern im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Forums für Politik und Kultur zur Zukunft des Sports in Barsinghausen und vor allem zur Notwendigkeit einer höheren Förderung sowie zu den nötigen organisatorischen Strukturen zusammenkam. Klar war allen Beteiligten aber von vornherein auch, dass am Ende des Abends noch keine fixe Summe stehen konnte, mit der die Stadt die örtlichen Vereine in den kommenden zwei Jahren bezuschusst. Darüber entscheidet in den kommenden Tagen der Rat, noch laufen die Haushaltsberatungen der Fraktionen. Als Gesprächspartner konnte Moderator und Sportjournalist Erk Bratke die Ratsvorsitzende und SPD-Landtagsabgeordnete, Claudia Schüßler, den 1. Stadtrat, Thomas Wolf, und Berthold Kuban vom Vorstand des Sportrings Barsinghausen (SRB) begrüßen. Hinzu gestoßen war zudem die Vorsitzende vom Sportring Langenhagen, Michaela Henjes, die auch als Verrauensperson aller Sportringe in der Region Hannover fungiert. In ihrem Impulsreferat erläuterte sie die Situation in Langenhagen, das aufgrund seiner sehr viel höheren Einnahmen aus der Gewerbesteuer in ungleich stärkerem Maß die Belange des Sports fördern kann, als dies in der Deisterstadt möglich wäre. Der Langenhagener Sportring prüfe die jeweiligen Zuschussanträge der Vereine und dann zahle die Stadt die Gelder, wobei sich die Höhen der Fördersummen an den Mitgliedszahlen der Vereine und am Bedarf im Bereich der Sportstätten orientiere. Hallennutzungsgebühren, wie sie die Stadt Barsinghausen im Zuge der Haushaltskonsolidierung eingeführt habe, kenne man in Langenhagen gar nicht. „Wir sind in Langenhagen so etwas wie der Mercedes unter den Sportringen“, erklärte Henjes. Wie sich der Ist-Zustand hingegen momentan in Barsinghausen darstellt, darauf machte Erk Bratke aufmerksam. In 37 Vereinen, die vom Sportring repräsentiert würden, seien rund 10.000 Bürger vertreten. Umgerechnet belaufe sich die städtische Sportförderung auf fünf Euro pro Kopf und Jahr und das, obwohl allgemein bekannt sei, dass Sport nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch integrativ und gemeinschaftsfördernd sei. Bratke stellte aber auch klar, dass sich die Kommunikation zwischen dem Sport auf der einen Seite und der Verwaltung und der Politik auf der anderen Seite stark verbessert habe. „Ja, wir sind inzwischen auf einem guten Weg“, meinte auch Claudia Schüßler. Der Sportring sei hier ein wichtiger Ansprechpartner und helfe dabei, dass die Vereine nicht für sich selber für ihre Interessen eintreten müssten. Dass bei der Konsolidierung des Haushalts auch beim Sport gekürzt worden sei, sei kein Wunsch der Politik, sondern Notwendigkeit gewesen. Und nachdem sich die Finanzlage der Stadt aufgehellt habe, müsse es nun darum gehen, die Mittel wieder mit Augenmaß zu erhöhen, so Schüßler. Es gehe darum, den Vereinen jetzt wieder ihren angestammten Stellenwert zurückzugeben, betonte Berthold Kuban, der die Höhe der jetzigen Förderung den Hallennutzungsbegühren gegenüberstellte. Man sei dabei, gemeinsam einen Pakt des Sportes zu schmieden, so Thomas Wolf. Dabei gehe es um Zusammenhalt und Austausch sowie darum, die Kräfte zu bündeln, um die Stadtgesellschaft nach vorne zu bringen. Während die Erstellung eines Sportentwicklungsplans nun Hausaufgabe der Verwaltung sei, müssten auch Regeln zur Verteilung der Mittel und für die Infrastrukturförderung formuliert werden. Wolf erinnerte aber auch daran, dass die Stadt neben der reinen Sportförderung den Betrieb von zwei Bädern und des Lehrschwimmbeckens stütze.

Foto: ta