DGB-Vorsitzender Michael Pöllath fordert gerechten Lohn für Erzieher ein

Rund 150 Teilnehmer finden sich zur traditionellen Mai-Kundgebung der Gewerkschaften ein

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DGB-Vorsitzender Michael Pöllath

BARSINGHAUSEN (ta). Die heutige Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes stand diesmal unter dem Motto „Die Arbeit der Zukunft gestalten wir“. Michael Pöllath, Vorsitzender des DGB-Ortsverbands Barsinghausen, konnte rund 150 Teilnehmer am Mont-Saint-Aignan-Platz begrüßen. Hinsichtlich den festgefahrenen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Kinderbetreuungsbereich gab er den kommunalen Arbeitgebern die Schuld. Es sehe so aus, als ob ein Streik nun unausweichlich sei, so Pöllath, der gleichzeitig eine gerechte Entlohnung und Solidarität für die Erzieher einforderte. Die Stadt Barsinghausen erinnerte er daran, dass diese sich beim letzten Tarifstreit nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert habe. Zudem erinnerte Pöllath an die Anfänge der Mai-Kundgebungen. Nach wie vor stünden weltweit die Profitinteressen der großen Konzerne im Vordergrund, so dass nationale Regierung zunehmend unter Druck gerieten und Arbeitnehmerrechte eingeschränkt würden. Inzwischen sei ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor beschäftigt, womit die Bundesrepublik einen traurigen zweiten Platz hinter Litauen belege. Die Einführung des Mindestlohns sei aber trotzdem ein Erfolg, so Pöllath weiter, auch wenn dieser in vielen europäischen Nachbarländern auf höherem Niveau angesiedelt sei. Kein gutes Haar ließ der DGB-Vorsitzende an der europäischen Sparpolitik, diese hätte nicht nur zur Verarmung in mehreren südeuropäischen Ländern geführt. Hilfgelder seien nicht bei den Menschen angekommen, sondern lediglich in die Stützung der Finanzinstitute geflossen. Daneben kritisierte Pöllath die Verhandlungen die Verhandlungen bezüglich der Freihandelsabkommen TTIP und CETA, durch deren Umsetzung der Verlust von sozialen und ökologischen Errungenschaften drohe. Mit Blick auf die Flüchtlingsdramen im Mittelmeer machte Pöllath auf die besondere Verantwortung Deutschlands aufmerksam, denn eigentlich hätten Flüchtlinge kaum eine reale Chance, hier legal einen Asylantrag zu stellen.

IMG_6962Bürgermeister Marc Lahmann kündigte in seiner Rede an, dass Barsinghausen den Erziehern keine Steine im laufenden Tarifstreit in den Weg legen wolle. Gute Arbeitsplätze setzten aber auch immer eine florierende Wirtschaft voraus, so der Verwaltungschef, der zugleich lobte, dass viele soziale Errungenschaften in Deutschland auf den Einsatz der Gewerkschaften zurückzuführen seien. Zur Tarifpolitik sprach auch Kai Schwabe von der IG Bau, außerdem stellte Rosemarie Struß die Aktivitäten des internationalen Frauentreffs vor. Für politisch-musikalische Stimmung sorgte derweil das Duo „Stewpete“.

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IMG_6957Foto: ta