Flüchtlinge porträtieren im Rahmen eines Foto-Workshops ihre neue Heimat

BARSINGHAUSEN (red).

Anfang August haben zwölf Flüchtlinge aus unterschiedlichen Herkunftsländern, z. B. Palästina, Syrien, Irak, Türkei, Nigeria, Elfenbeinküste an einem 2 ½ tägigen Foto-Workshop der Galerie BOHAI teilgenommen und konnten so ihre neue Heimat mit dem Fotoapparat entdecken. 8 Teilnehmer davon waren aus Barsinghausen und 4 kamen aus dem Stadtgebiet von Hannover. Die Betreuerinnen – Kathrin Canis-Wegner (Bildungpatin), Petra Beuse und Dagmar Täger – beide ehrenamtlich Engagierte des Willkommenskreises der Mariengemeinde „Willkommen in Basche“ – waren begeistert vom Workshop, denn es wurde spielerisch das Foto-Handwerk erlernt, Kommunikation und Sprache geübt, Aktivität, Interaktion und es wurden neue Kontakte geknüpft zwischen Barsinghausen und Hannover.

Inhaltlich beschäftigten sich die Teilnehmer mit verschiedenen Arten der Fotografie und visuellen Erzählweisen. Die Schwerpunkte des Workshops waren u. a. Portraitfotografie sowie die fotografische Anfertigung eines individuellen Stadtteilportraits von Hannover-Linden. Die Kursleiter/in Sonja Palade und Henner Rosenkranz haben die Teilnehmer mit den Grundlagen des Fotografierens vertraut gemacht. Mit Aufgabenstellung versehen ging es zu verschiedenen Plätzen und Orten in Linden, um das Gelernte anzuwenden. So konnten die Teilnehmer sehen, wie unterschiedlich z. B. Perspektiven, Licht, Schatten, Spiegelungen, Bewegung, Filter, Formen und Bildeinteilung wirken. Anschließend ging es zur Auswertung zurück in die Galerie und gemeinsam wurden Fotos zusammengestellt, aussortiert und besprochen. Die Motivsuche fiel den Teilnehmern nicht schwer und schnell entwickelten sie ein Talent für sehr gute Bildgestaltungen und Kompositionen. Durch den fotografischen Bezug zum Leben und der Kultur von Linden konnten die Teilnehmer gut ein Gefühl für ihre neue Heimat bekommen. Die Teilnehmer bedankten sich zahlreich bei den Betreuerinnen für den Einsatz, die Zeit und den Spaß den sie hatten. Für Fahad waren es „besondere Tage und nun ist er Fotograf“, Amin war begeistert und Khaled freute sich immer auf den nächsten Tag.

Auch für die Betreuerinnen war es eine sehr schöne Erfahrung, so nahe gemeinsam künstlerisch zusammen zu arbeiten. Nebenbei ist im zwischenmenschlichen Bereich ganz viel passiert. Es fand ein reger Austausch statt. So kann sich ein zu Hause, Heimat und Integration am besten entwickeln. Auch die Betreuerinnen haben gelernt Geduld zu haben und die Gelassenheit der Flüchtlinge anzunehmen. Höhepunkt des Foto-Workshops war am letzten Tag die Vernissage mit der Vorstellung der Fotos der einzelnen Künstler. Die Teilnehmer durften hierzu Freunde und Bekannte einladen. Jeder Teilnehmer bekam am Ende ein Zertifikat überreicht. So hatte die Veranstaltung einen würdigen Abschluss.

Foto: privat