Fusion zur Kirchengemeinde Bördedörfer Barsinghausen wird gefeiert

HOHENBOSTEL/BANTORF (red).

In beiden Kirchen, in der Thomaskirche in Hohenbostel und in der Alexandrikirche in Bantorf, feierte die neue evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bördedörfer Barsinghausen am Sonntag, 14. Januar, ihre Gründung. Zum Auftakt erlebte die Gemeinde einen Festgottesdienst in der Thomaskirche, am Nachmittag folgte ein fröhliches Konzert in der Alexandrikirche. Mit der Fusion endete ein langer Prozess, der die jetzigen Aktiven im Haupt- und Ehrenamt schon beschäftigt hat – und Generationen davor. „Seit der Reformation haben die Luttringhäuser, die Bantorfer, um eine eigene Pfarrstelle gekämpft. Teils wurde mit harten Bandagen gekämpft und immer wieder haben sich die Bantorfer auch mit der Kirchenleitung angelegt. Ein Superintendent soll sogar mal mit Soldaten nach Bantorf gekommen sein“, berichtete Hermann de Boer aus historischen Quellen. Der frühere Superintendent hatte sich schon zu Amtszeiten mit Fusionsplänen befasst und hatte die Gemeindeversammlungen im letzten Jahr moderiert. „Mir wurde bei einer Visitation noch der Graben gezeigt, der beide Orte trennt, auch wenn dieser Graben kaum noch zu erkennen war. Heute brauchen wir neue Symbole, wie den Kirchturm in Hohenbostel mit seinen beiden Spitzen. Das zeigt, dass es hier eine Gemeinde mit zwei Kirchen gibt“, so Hermann de Boer. Die neue Einheit sei kein Selbstzweck, sondern soll helfen, Kräfte zu bündeln. Zu den Gratulanten gehörte auch Bürgermeister Marc Lahmann. Er zog die Zusammenlegung früher eigenständiger Dörfer zu einer Kommune als Beispiel heran, dass trotzdem jedes Dorf seine eigene Identität behalten habe. So könne es auch in der Kirchengemeinde gelingen. Als große Chance bezeichnete Superintendentin Antje Marklein den Neustart einer neuen Gemeinde. „Sie gehen zurück auf ‚los‘. Das ist eine Chance, auch wenn jetzt Jahre vor ihnen liegen, in denen sie als Gemeinde wachsen. Das neue Leben in der Gemeinde wird nicht immer fröhlich sein und wird Diskussionen mit sich bringen. Das braucht Zeit“, sagte sie. Andererseits sei mit der neuen Gemeinde auch eine neue Struktur in der Kirchenregion Barsinghausen entstanden. „Das soll ihnen die Region erst einmal nachmachen“, meinte sie ermunternd. Mit ihrer Predigt führte Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr die Gottesdienstgemeinde in die junge Gemeinde in Korinth, die einem Brief des Paulus lauscht, der gerade von einem jungen Mann verlesen wird. Damit schlug sie einen Bogen in die heutige Zeit. „So schnell gerät das Wichtigste aus dem Blick. Dabei ist eine Gemeinde mehr, als ein Club religiös Gleichgesinnter. Nur menschliche Weisheit reicht nicht aus für die Zukunft der Kirche. Es braucht die Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist“, sagte sie. Über das Geheimnis Gottes lasse sich vielleicht gar nicht verständlich reden. Aber: „Wir feiern gemeinsam das Geheimnis Gottes. Das macht uns attraktiv und einladend. Das ist der Grund der Kirche“. Mit der Bildung der neuen Gemeinde arbeiten auch beide Kirchenvorstände nun in einem Gremium zusammen. Die Musik war ein verbindendes Element am Fusionstag. Den Gottesdienst gestalteten ein Bläserkreis, Corinna Mielke an der Orgel, der Kirchenchor unter der Leitung von Stephan Pfannkuchen und Fenja Wagner und Benedict Carls von der Jugendband. Am Nachmittag folgte dann das Konzert von „Mixed Voices“ und der Band „Sound of Hope“ in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche in Bantorf.

 

Text und Fotos: S. Freitag