Girokonten: Die Stadtsparkasse reserviert den Nachmittag für Flüchtlinge

SSK-Mitarbeiter verzichten auf Bezahlung

P1020619BARSINGHAUSEN (gk) Im Normalfall beginnt am Freitagmittag für die Mitarbeiter der Stadtsparkasse (SSK) das Wochenende. Heute jedoch wurde eine Ausnahme gemacht. Der Nachmittag war reserviert für Eröffnungsgespräche mit Flüchtlingen, die bereits vor der offiziellen Eröffnung zahlreich erschienen waren.  „Gut 20 Fachkräfte verzichten auf Bezahlung“, erklärte Pressesprecher Martin Wildhagen vor Ort. Für die Eröffnung des Bürgerkontos reichte als Legitimation die Meldebescheinigung der Stadt. Derzeit befinden sich 280 Flüchtlinge in Barsinghausen – darunter auch Kinder und Jugendliche -, wie aus dem Rathaus zu erfahren war. Da erweise es sich von Vorteil, dass Mitarbeiter Ferit Tarak (Foto) aus einer Migrantenfamilie komme, die sich in kurdischer und türkischer Sprache verständigen könne. Zur Unterstützung waren auch Integrationslotsen und Dolmetscher erschienen, um beim Ausfüllen der nötigen Unterlagen behilflich zu sein. Die meisten Flüchtlinge seien überfordert und hätten in ihren Heimatländern keine Erfahrungen mit Banken sammeln können. Auch bargeldloses Bezahlen sei ihnen fremd. Die Führung des Kontos koste monatlich sechs Euro. Als Willkommensgruß hatten sich die Mitarbeiter der SSK das Backen von Waffeln ausgedacht. Mehr als 30 Flüchtlinge nutzen heute das Angebot. Sie kamen aus neun verschiedenen Ländern. Am kommenden Freitag, 2. Oktober, wird es von 14 bis 16 Uhr eine Fortsetzung geben. Das eingesparte Geld für den Einsatz der Mitarbeiter von 1000 Euro –  aufgestockt von der Deka um weitere 1000 Euro – werde an eine Institution gehen, die sich die Integration zur Aufgabe gemacht habe.

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P1020604Foto und Bericht: Gerheide Knüttel