Grüne machen mit Infostand auf das Insektensterben und den Artenschwund aufmerksam

BARSINGHAUSEN (red).

Angesichts des massiven Rückgangs an Insekten sowie von heimischen Tier- und Pflanzenarten ist es nach Meinung der GRÜNEN um den Artenschutz schlecht bestellt. So geht es beim Insektensterben nicht nur um einzelne, besonders anspruchsvolle Arten, sondern die Gesamtheit der Insekten geht dramatisch zurück. Noch sei es nicht zu spät, hier gegenzusteuern. Mit einem Informationsstand in der Fußgängerzone weisen die Barsinghäuser Grünen am Samstag, den 3. März (ab 10 Uhr)  auf den Internationalen Tag des Artenschutzes hin.  „Wir GRÜNE fordern, mehr Natur zu wagen: mit einer Förderung des ökologischen Landbaus und einer nachhaltigen Bewirtschaftung sowie mit dem Anlegen von mehr Blühstreifen, Hecken und Streuobstwiesen“, sagt Helmut Freitag, Sprecher des grünen Ortsverbandes. Der erfolgreiche Antrag der grünen Fraktion im Barsinghäuser Rat, im nächsten Jahr zunächst 2.000 € für Blühflächen auf städtischen Grundstücken bereitzustellen, ist ein erster Schritt und sollte durchaus Signalwirkung auch für private Gartenbesitzer haben. Am Infostand werden unter anderem 200 Saattüten mit bienenfreundlichen Blühpflanzen verteilt. Im vergangenen Jahr wurden bei verschiedenen Aktionen der Grünen insgesamt 50 Insektenhotels von Kindern gebastelt. Die GRÜNEN verweisen auf die Untersuchung von Insektenforschern, die an rund 90 Standorten in Deutschland einen Rückgang der Insekten um durchschnittlich 75 Prozent in den letzten 27 Jahren festgestellt haben. „Damit drohen ganze Nahrungsketten in der Natur zusammenzubrechen“, sagt Freitag. „Das hat dramatische Folgen auch für die Vogelwelt. Insgesamt verlieren wir in Deutschland im Moment jedes Jahr eine Million Vogel-Brutpaare, weil ihnen die Nahrungsgrundlage fehlt. Der Star als Vogel des Jahres 2018 ist zwar noch überall verbreitet, aber seine Bestände sind massiv eingebrochen – genauso beim Buchfink oder bei der Goldammer. Hauptverursacher ist die Landwirtschaft.“ Spätestens seit den 1960er Jahren ist europaweit eine grundlegend falsche Agrarpolitik zu Lasten der Natur, aber auch der bäuerlichen Familienbetriebe gemacht worden, betonen die GRÜNEN. „Statt Masse zu subventionieren und pauschale Flächenprämien an Landbesitzer zu zahlen, müssen wir konkrete Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für den Natur- und Artenschutz honorieren“, fordert Freitag. „Das Geld ist im Landwirtschaftshaushalt da, wir müssen es nur anders einsetzen.“ Außerdem seien Bund und Land aufgefordert, sich für ein Verbot von Glyphosat und besonders schädlichen Insektenvernichtungsmitteln wie die Neonikotinoide einzusetzen.