HVB: Punktgewinn in letzter Sekunde lässt auf Wende im Abstiegskampf hoffen

BARSINGHAUSEN (red).

Die Paraden von Jörg Harre brachten die Wende.

Drei Sekunden vor dem Abpfiff des Kellerduells in der Handball-Oberliga gegen die SG Börde stockte den Fans der HV Barsinghausen der Atem. Nach einem Foul an Johannes Sonneborn entschieden die Schiedsrichter  auf Strafwurf. Nach einer quälenden Pause, in der die Unparteiischen berieten, ob sie Bördes Kenny Blotor die Rote Karte zeigten, durfte Fynn Graafmann an die Linie – und verwandelte eiskalt zum 27:27 (12:16)-Endstand. In den Barsinghäuser Jubel mischte sich ein Pfiff der Schiedsrichter, die den Wurf wiederholen ließen. Bevor der Ball die Linie überquert hatte, war der Schlusspfiff ertönt. „Dann ist eine Wiederholung nötig“, klärten die Unparteiischen hinterher auf. Graafmann musste erneut ran und blieb zum zweiten Mal eiskalt. Während die HVB-Fans ihre Jungs für eine tolle Aufholjagd feierten, hielt sich der Jubel der Spieler in Grenzen. „Soll man sich nach so einem Spiel freuen“, fragte Robin Gogol mit bitterer Miene. Die Gastgeber, denen kurzfristig Marc Schulze Schwering mit Grippe fehlte, konnten ihre gute Leistung der zweiten Hälfte des Derbys am vergangenen Sonnabend bei der HSG Schaumburg Nord nur bis 7:7 (13.) bestätigen. Dann zog Börde 15:10 (27.) davon. Tore von Gogol und Narten hielten den Rückstand zur Pause zumindest in Grenzen. Was immer Trainer Jürgen Löffler in der Kabine gesagt haben mag, seine Worte verpufften wirkungslos. Während sich Börde für jede Aktion anfeuerte, wirkte der HVB wie ein Absteiger und nach drei weiteren Nackenschlägen zum 12:19 (35.) schien das Spiel entschieden. Dann endlich entdeckten die Gastgeber ihren Kampfgeist. Löffler brachte Jörg Harre im Tor. An seinen Paraden richtete sich die Mannschaft auf und verkürzte auf 20:22 (49.). Endlich war auch Stimmung auf den Rängen. Nach zwei brutale technischen Fehlern, die Börde mit dem 25:21 (52.) bestrafte, schien das Spiel jedoch endgültig gelaufen, zumal Börde den Vorsprung bis 27:24 (55.) verteidigte. In den Schlussminuten wurde Harre dann zum Turm in der Schlacht und er HVB belohnte sich für eine tolle Moral. „Endlich haben wir mal was Zählbares in der Hand und die Jungs wissen, dass sie es können“, jubelte Löffler. Schon am Sonntag (16.45 Uhr) kommt die TSV Burgdorf III in die Glück-Auf-Halle. „Wir müssen das mitnehmen“, hofft auf den ersten Heimsieg und die Wende im Abstiegskampf.

HVB: Wegner, Densky, Harre; Narten (3), Graafmann (7/3), Lippert (5/1), Strulik (1), Löffler, Moritz, Sonneborn, Zimmermann (6), Gogol (5).