HVB verliert in eigener Halle gegen Lehrte

Jetzt gilt es insbesondere die Defensive zu stärken

BARSINGHAUSEN (red). Enttäuschte Gesichter bei den Spielern und Verantwortlichen sowie den einmal mehr zahlreichen Fans des HV Barsinghausen am Sonntag in der Glück-Auf-Halle Barsinghausen. Soeben hatten die aus HVB-Sicht nicht immer glücklich agierenden Schiedsrichter die Oberligabegegnung zwischen dem HVB und dem Lehrter SV abgepfiffen und auf der Anzeigentafel in der Halle stand für jedermann sichtbar das Endergebnis: 28:33 gewinnt der Gast aus Lehrte. Und einmal mehr hat es sich der HVB selbst zuzuschreiben, dass eine weitere Heimpartie nicht erfolgreich beendet wurde. Zwar gingen die Deisterstädter mit 1:0 in Führung, doch das war es dann. Lehrte konnte nach dem folgenden Ausgleich immer wieder vorlegen und führte kurz vor der Pause schon mit drei Toren Vorsprung, ehe der HVB wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff mit einem Gegenstoß noch einmal zum 15:15 ausgleichen konnte. Nach der Pause dann wieder das gleiche Bild. Lehrte erzielte schnelle Treffer und der HVB kämpfte um den Anschluss. Doch die routinierten Gäste, denen auch nicht alles gelang, machten den Sack dann zu, nutzten das an diesem Tag nun wirklich nicht vorhandene Wurfglück der Barsinghäuser und bauten den Vorsprung weiter aus. In den letzten Minuten plätscherte die Begegnung schließlich vor sich hin, wobei der HVB den Torerfolg unbedingt wollte, aber es steckte der Wurm drin – das Tor sollte kaum noch getroffen werden. Der Lehrter SV brachte diese Phase clever über die Zeit und siegte wohl auch verdient 28:33. Während Lehrte in der Tabelle einen Sprung nach oben machte, rutschen die HVBer auf den 12. Platz ab. In der Analyse des Spiels landet man schnell bei einer möglichen Ursache der Niederlage: die Abwehr, das einstige Prunkstück des HVB, scheint zur Schießbude der Liga mutiert zu sein. Auch wenn die HVBer ein Spiel mehr haben als viele andere Mannschaften, haben sie derzeit die schwächste Abwehrreihe der Liga. Das war auch am Sonntag zu sehen. Die Absprache untereinander stimmte oft nicht und gegen den wurf- und treffsicheren ehemaligen Göppinger Bundesligaspieler Michael Thiede beim Lehrter SV standen die HVBer viel zu defensiv, so dass dieser insgesamt elf Treffer erzielen konnte. Und wenn man dann immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen muss, gerät man oft in die Situation, zu verkrampfen. Selbst der zweitbeste Angriff der Liga nützt in solchen Situationen wenig, insbesondere dann, wenn noch wie am Sonntag mit etlichen Pfostentreffern Pech hinzu kommt. Letztlich war aber definitiv nicht alles schlecht beim HVB. Die junge Mannschaft vom Deister kämpfte und steckte nie auf, selbst wenn der Rückstand noch so groß war. Das merkten auch die Fans, die das Team unentwegt bis zum Schlusspfiff anfeuerten. Viel Arbeit dennoch für Trainer Jürgen Löffler und sein Team bis zum nächsten Sonntag, 06.12.2015. Dann reist der Nachbar MTV Großenheidorn zum nächsten Derby an den Deister. Auch diese Mannschaft verfügt über wurfgewaltige Spieler, gegen die es zu bestehen gilt. Der HVB spielte mit Brauner und M. Daseking im Tor, Schulze, Schulze Schwering (1), P. Daseking (3), Bargmann (2), Schieb (7), Graafmann (3), Tebbe (1), Dreyer (4), Zimmermann (3), Strulik (1), Gogol (1) und Kunze (2).