HVB zeigt Moral und erkämpft hochverdienten Auswärtspunkt

BARSINGHAUSEN (red).

gogol

Zehn Sekunden vor Schluss erzielt Robin Gogol den Ausgleich.

Es war ein Herzschlagfinale im Oberligaderby zwischen dem HV Barsinghausen und dem ewigen Rivalen MTV Großenheidorn. Vier Minuten vor dem Ende schien die Partie beim Stand von 29:26 für die Gäste gelaufen. Torsten Lippert verkürzte auf 27:29 (57.) und nach einer Glanzparade von Torhüter Daniel Densky gelang erneut Lippert der Anschluss. Die verbleibenden 95 Sekunden wollte der MTV offensichtlich runterspielen. Doch die HVCB-Abwehr war hellwach und eroberte den Ball. Noch 45 Sekunden: Trainer Jürgen Löffler riskierte alles und brachte den siebten Feldspieler. Zehn Sekunden vor der Sirene nutzte Robin Gogol die Überzahl und traf zum 29:29 (15:17)-Endstand. Die Barsinghäuser jubelten und „Frust-Gogol“ strahlte: „Ich hoffe, dass die Mannschaft jetzt merkt, was geht, wenn man zusammenspielt.“ Auch seiner Trainer war hoch zufrieden: „Die Moral hat absolut gestimmt. Wir wollten Handball spielen und haben das bis zum Schluss getan.“ Allerdings trafen die Hausherren in der ersten Halbzeit nicht immer die richtigen Entscheidungen und lagen 11:16 (25.) zurück. Doch die Hausherren stemmten sich gegen die drohende Niederlage, packten auch in der Deckung besser zu und glichen zum 22:22 (42.) aus. Ein umstrittener Treffer: Marc Schulze Schwering verdaddelte freistehend eine Riesenchance und traf mit einem Kullerball den MTV-Torhüter am Kopf. Während die Gäste eine Spielunterbrechung reklamierten, reagierte der HVB gedankenschnell und Gogol traf ins leere Tor. Jetzt war Pfeffer im Derby: Es folgten wütende Protesten der Gäste, die kurz ihre Ordnung verloren. Ausgerechnet Torsten Lippert, der den HVB mit neun Toren im ersten Durchgang im Spiel hielt, verschenkte mit zwei leichtfertigen Würfen die Chance, Kapital aus dem Durcheinander  zu schlagen. Der MTV jedoch eiskalt und vier Minuten später wieder 26:23 (48.) vorn. Doch die Barsinghäuser kämpften und haderten mit den Schiedsrichtern, die erst wegen eines angeblichen Stürmerfouls das 26:26 von Johannes Sonneborn zurückpfiffen und dann ein Stoßen gegen Lippert nicht ahndeten. Jonas Borgmann nutzte das per Doppelpack zum 25:28 (52.). Als der HVB sogar in doppelter Überzahl das 26:29 kassierten (56.), schien das Spiel entschieden. Mit unglaublichem Willen retteten die Hausherren noch einen Punkt. „Ich hoffe, dass uns das Selbstvertrauen gibt und wir das nächste Spiel gewinnen“, sagte Robin Gogol. Am nächsten Sonnabend geht es zum Tabellendritten HSG Nieburg …

HVB: Densky, Harre, Mikize; Narten, Graafmann (5), Lippert (12/2), Strulik, Schulze Schwerig (4), Labitzke (2), Moritz, Sonneborn (1), Zimmermann (1), Gogol (4).