„Ich bleibe an den einzelnen Fällen dran“

Silke Schlösser stellt den Straßensozialbericht im Jugendausschuss vor

BARSINGHAUSEN (ta). Streetworkerin Silke Schlösser berichtete im Rahmen des letzten Jugendausschusses aus dem Bereich der aufsuchenden Jugendpflege, auch Straßensozialarbeit genannt. 38 Prozent ihrer Tätigkeit finde auf der Straße statt, örtliche Schwerpunkte seien dabei das Bahnhofumfeld, die Goethestraße, die Grundschulen sowie der Falkenkeller. In 2013 seien auf diesem Weg rund 300 Kontakte zu Jugendlichen zustande gekommen, wobei eine einzelne Beratung im Schnitt zirka 90 Minuten dauere.

Der Bericht der aufsuchenden Jugendarbeit bildete einen Schwerpunkt im Jugendausschuss.

Der Bericht der aufsuchenden Jugendarbeit bildete einen Schwerpunkt im Jugendausschuss.

„Die aufsuchende Jugendpflege ist wichtig, weil es sich um ein niederschwelliges Angebot handelt und somit eine schnelle Erreichbarkeit gegeben ist“, so Schlösser. Darüber hinaus sei sie beim „Mitternachtssport, beim Projekt „Fußball gegen Gewalt“, mit Graffiti-Sprayern, beim Stadtfest und bei einem Lernförderprojekt mit der Volkshochschule aktiv. Für die öffentliche Wahrnehmung seien die Ergebnisse des Streetworkings nicht immer klar zu erkennen, aber ihre Tätigkeit stelle eine praktische Hilfe für viele Jugendliche dar.

Häufige Themen, mit denen sie konfrontiert werde, seien die Freizeitgestaltung, Schwangerschaften, Probleme im Elternhaus, die Arbeitssuche, Schulden, Hilfe beim Ausstieg aus der rechten Szene oder ganz einfach Langeweile. „Nicht selten bleibe ich an Einzelfällen auch länger dran“, betonte Schlösser. In 2014 werde insbesondere die Suchtprävention in den Mittelpunkt gestellt, denn die Anzahl der Barsinghäuser Jugendlichen, die Suchtmittel konsumierten, sei gestiegen. Vielen Jugendlichen fehle ein Problembewusstsein und die Erkenntnis, dass Partys auch ohne Alkohol Spaß machen könnten. Zum Thema Sucht werde beim Sommerspektakel ein Aufklärungsbus vor Ort sein, informierte Silke Schlösser, die von der Politik viel Lob für ihre Arbeit erntete.

Foto: ta