„Ihr habt in Barsinghausen deutliche Zeichen für eine offene Gesellschaft gesetzt“

Rund 70 Teilnehmer konnte der DGB-Ortsverband beim traditionellen Neujahrsempfang begrüßen

V.li.: Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall, Frank Marks, stellvertretender Vorsitzender des DGB-Ortsverbands und Ingo Arlt, Gewerkschaftssekretät der IG Metall

BARSINGHAUSEN (ta). Solidarität, die Verteidigung von Demokratie und Verfassung, der Kampf gegen Rechts und die Forcierung von friedensstiftenden Maßnahmen – diese Maxime betonte heute der stellvertretende Vorsitzende des DGB-Ortsverbands Barsinghausen, Frank Marks, beim traditionellen Neujahrsempfang, bei dem er rund 70 Teilnehmer, darunter auch auch die stellvertretende Bürgermeisterin, Marlene Hunte-Grüne, den ehemaligen Bundestagsabgeordneten, Horst Schild, sowie den Hauptredner und Bezirksleiter des Landesbezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt der IG Metall, Thorsten Gröger, begrüßen konnte.

Marks betonte, die Mehrheit der Barsinghäuser habe die rund 600 Flüchtlinge in der Deisterstadt willkommen geheißen und sich tatkräftig bei der Integration eingebracht. Angesichts dieser Zahl könne wohl kaum von einer „Flut“ die Rede sein. Erschreckend sei jedoch gewesen, dass mit den beiden Brandanschlägen im vergangenen Jahr auch in Barsinghausen Unfrieden gesät werden sollte, wobei es sich bei den Tätern um eine verschwindend kleine und feige Minderheit handele. „Wir wollen nicht, dass die gelebte Demokratie in Frage gestellt wird und der DGB wird sich keinesfalls von „rechten Rattenfängern“ einschüchtern lassen“, unterstrich Marks auch mit Blick auf die Verfolgung von Gewerkschaftern in der NS-Diktatur. In Zeiten der „großen Vereinfacher“ gelte es, kühlen Kopf zu bewahren. Dass eine Gruppe von Vertretern der „menschenverachtenden AfD“ in den Barsinghäuser Rat eingezogen sei, müsse politisch bekämpft werden. Aufgrund der wichtigen Wahlen in mehreren Ländern der EU werde der DGB zu verschiedenen Veranstaltungen zum Thema einladen, kündigte Marks an.

Marlene Hunte-Grüne, die vor 50 Jahren in die Gewerkschaft eingetreten war, meinte, es sei Zeit, an die demokratischen Tugenden, zu denen auch die Solidarität der Gewerkschaften gehöre, zu erinnern. Lobende Worte an die Adresse der Barsinghäuser Bürgerschaft und der DGB-Mitglieder fand anschließend DGB-Bezirksleiter Thorsten Gröger: „Ihr habt deutliche Zeichen für eine offene Gesellschaft gesetzt.“ Tendenzen zur Gewaltbereitschaft stellten hingegen eine ernste Gefahr für die Demokratie dar.

Der rechtspopulistischen AfD warf Gröger ein politisches Freund-Feind-Schema vor, denn in einem neuen Strategiepapier der Partei werde die Bevölkerung in wahltaktische Zielgruppen sowie in „Zielscheiben“, also politische Gegner, unterteilt. Im Hauptteil seiner Rede widmete sich Gröger den Fragen der Altersvorsorge. Wenn sich an der Rentenpolitik nichts ändere, drohe vielen Menschen Altersarmut.

 

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