Inklusion ist an der Albert-Schweitzer-Grundschule längst gelebter Alltag

Heute informierten sich die Bündnisgrünen über die Struktur der kooperativen Lernformen

IMG_9085GROßGOLTERN (ta). Insbesondere die Barsinghäuser Grünen wollen die Inklusion in den örtlichen Schulen weiter vorantreiben. Heute besuchten mehrere Parteimitglieder die Albert-Schweitzer-Grundschule in Großgoltern, wo die Integration von Kindern mit den unterschiedlichsten Lernbedarfen längst in die Praxis umgesetzt wurde. „Wir haben da eine Vorreiterrolle gespielt. Auf inklusives Lernen besteht inzwischen aber auch ein geltender Rechtsanspruch“, erklärten Schulleiterin Stefanie Borchert und Förderschullehrkraft Beate Lent. Schon seit elf Jahren gibt es an der ASS Inklusionsklassen. Zudem hat die Stadt die Grundschule, an der momentan 96 Kinder in sechs Klassen unterrichtet werden, zur Schule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung benannt. Damit kann die Stadt Kinder mit entsprechenden Bedarfen gezielt an die ASS schicken. Inklusion beinhalte und besage aber generell, dass Kinder überall und wohnortsnah unterrichtet werden müssten, so Beate Lent. Ziele seien die Förderung der sozialen Kompetenzen, kooperative Lernformen, Individualisierung und Diagnostik, wobei die Diagnose schon früh unter Einbeziehung von Medizinern und Psychologen erfolge. Gefragt seien die Strukturierung des Schulalltags und die Planung des Unterrichts. In der ASS stimme die Basis, hier habe es Akzeptanz von Anfang an gegeben. Alle Kinder – auch die Hochbegabten – rückten in den Fokus, betonte Lent. Es werde individualisiert am selben Gegenstand gelernt, wobei sich der Stundenplan an den vorhandenen Ressourcen orientiere. Zudem könne das Arbeiten an inhaltlichen Aufgaben individuell verlängert werden. An der ASS wurde zudem verschiedenes und auf die Anforderungen ausgerichtetes Mobiliar angeschafft. Dazu gehören unter anderem strukturierte Schränke, geräuschdämpfende Tische und Stellwände. Eingerichtet wurden zudem spezielle Lernnischen, ein für alle Kinder einsehbarer Stundenplan an der Tafel, ein verbindliches Lerntagebuch und ein demokratischer Kinderrat. Schon in der ersten Jahrgangsstufe würde der spielerische Umgang mit Konflikten geübt. Ganz wichtig sei, dass Prävention und die Förderung von positiven Verhaltensweisen vor Bestrafung gingen, erklärten die Lehrerinnen.

IMG_9083

IMG_9084

IMG_9082Foto: ta