Internationaler Frauentreff feiert zehnjährigen Geburtstag und stellt multikulturelles Kochbuch vor

Die Grande Dame der Barsinghäuser Integrationsarbeit, Rosemarie Struß, gibt die Leitung an ein neues Organisationsteam ab

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Rouba Ghazzaoui dankt Rosemarie Struß mit einem Strauß bunter Blumen.

BARSINGHAUSEN (ta). Im prall gefüllten Veranstaltungssaal der Petrusgemeinde feierte der Internationale Frauentreff heute sein zehnjähriges Bestehen. Zudem wurde im festlichen Rahmen ein von Frauen aus zwölf Kulturkreisen zusammengestelltes Kochbuch mit dem passenden Titel „An einem bunten Tisch“ vorgestellt. Rosemarie Struß, die nun die Organisation des Frauentreffs in die Hände eines neuen Leitungsteams legte, hatte den Treff 2005 zusammen mit Heimke Dernedde und Dagmar Rhode gegründet. Schon bald kamen regelmäßig 20 Teilnehmerinnen zu den Frühstücksrunden im damaligen KuBa zusammen. Seit den letzten Jahren kommen die Frauen, inzwischen sind es bis zu 50, immer am ersten Donnerstag im Monat um 10 Uhr im Stadtteiltreff an der Goethestraße zusammen. Struß hob dabei insbesondere die gegenseitige Hilfe und den Zusammenhalt in der Gruppe hervor. In ihrer Ansprache blickte sie auch auf den Vorgänger, den damaligen Frauentreff im Bahnhof, zurück. Nachdem dieser sich wegen mangelnder Gelder habe auflösen müssen, sei an einem Neustart gebastelt worden. Besonders wichtig an den Zusammenkünften von Frauen mit und ohne Migrationshintergrund sei ihr immer die Vermittlung der deutschen Sprache gewesen, so Struß. Inzwischen hat sich ein regelrechtes Netzwerk zu den lokalen Integrationsgruppen, der Stadt, den Vereinen und den Kirchen herausgebildet. In den letzten Jahren wurden unter anderem Willkommensfeste, die Teilhabe an der interkulturellen Woche, Dokumentationen, Weihnachtsfeiern, der Abend der Begegnung und zuletzt auch Schwimmkurse im Lehrschwimmbecken organisiert. Der 1. Stadtrat, Georg Robra, unterstrich seine große Bewunderung für den von Rosemarie Struß geleisteten Einsatz. Sie sei auch ein Vorbild für die jüngere Generation. Viele Menschen würden ihre persönliche Geschichte mit Struß verbinden. Darüber hinaus habe sich der Internationale Frauentreff aber auch für die ganze Stadt verdient gemacht, so Robra. Dorota Szymanska, Leiterin der Koordinationsstelle Integration der Region Hannover, ergänzte: „Ohne Menschen wie Rosemarie Struß wäre die Integrationsarbeit nicht möglich.“ Künftig wird der Treff von einem Team, bestehend aus Jutta-Sprengel-Steinert, Rouba Ghazzaoui, Celile Deniz, Sabine Freitag, Diane Wassef, Cabahid Naje und Shala Keschawari geleitet. Zweiter großer Höhepunkt des Abends war die Vorstellung des internationalen Kochbuches, das für einen Kaufpreis von zehn Euro unter anderem im Eine Welt-Laden und im Stadtteiltreff zu haben ist. Entstanden ist das Buch seit dem Sommer 2014. 37 Frauen aus zwölf Kulturkreisen haben in der Küche der Volkshochschule in der Brechtschule zusammen gekocht und dabei 52 Gerichte samt Rezepten zusammengetragen, wobei Sabine Freitag für Texte und Fotos zuständig war. Aufgeführt sind zudem Hintergrundinformationen zu den einzelnen Herkunftsländern der Frauen. Gesponsert wurde das Kochbuch von der Marlis-Ragge-Stiftung, der Stadtsparkasse, der VHS, der Stadt, dem Verein „Arbeit und Leben“ und der Grobe-Stiftung.

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Foto: ta