Heute vor 78 Jahren wurde Heinrich Glissmeyer im KZ Buchenwald ermordet
EGESTORF/BARSINGHAUSEN (ta). Seit dem vergangenen Jahr haben es sich die Barsinghäuser Jungsozialisten (Jusos) zur Aufgabe gemacht, die insgesamt 45 Stolpersteine im Stadtgebiet regelmäßig zu säubern und den ehemaligen jüdischen Mitbürgern Barsinghausens, die an den Folgen des nationalsozialistischen Terrors gestorben sind, zu gedenken. Unter anderem waren die Jusos heute in der Brinkstraße aktiv, wo einst Heinrich Glissmeyer in Hausnummer 19 wohnhaft war. Mithilfe des ehemaligen Stadtarchivars Eckard Steigerwald konnten die wichtigsten Lebensstationen Glissmeyers rekonstruiert werden. Dieser arbeitete in der Deisterstadt als Kaufmann und Anwalt und geriet nach der Machtergreifung der Nazis zunehmend in Konflikt mit dem Gesetz. Wahrscheinlich wegen antinazistischer Aussagen wurde er im April 1938 verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert, wo er am 16. Juli des selben Jahres ermordet wurde. Neben der Aufpolierung der Stolpersteine legten die Jusos an allen Standorten roten Rosen nieder.
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