Kleine Vereine wollen den Sportring reformieren oder austreten

Versammlungsteilnehmer wollen außerordentliche Mitgliederversammlung, mehr Gewicht der Ein-Sparten-Vereine und eine Festschreibung der Aufgaben des Sportring-Vorstands

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Karl Rothmund (Mitte) kritisiert die Rolle des Sportrings scharf.

BARSINGHAUSEN (ta). Die Auseinandersetzungen auf der Jahreshauptversammlung des Sportring Barsinghausens, bei der der Vorsitzende vom TSV Kirchdorf, Horst Fabisch, mit einer Zwei-Stimmen-Mehheit zum neuen Vorsitzenden gewählt worden war, fanden heute auf der Versammlung der Ein-Sparten-Vereine ihre Fortsetzung. Dabei wurde deutlich, dass die kleinen Vereine sowohl mit der Funktion und Außenwirkung des Sportrings als auch mit der Personalie Fabisch ganz und gar nicht einverstanden sind. Im Ergebnis wurde einstimmig beschlossen, dass der Sportring erneut zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zusammenkommen müsse, dass man beantragen werde, dass künftig jeder Verein mit einer Stimme gewichtet wird und dass die Aufgaben des Sportring-Vorstands bindend festgeschrieben werden sollen. Versammlungsleiter Wolfgang Meier vom Trägerverein Lehrschwimmbecken AGS betonte, die Welt habe sich in den letzten Jahrzehnten weiter gedreht, nun sei es an der Zeit, dass größere Vereine und Ein-Sparten-Vereine gleich gewichtet werden müssten. Zudem müsse der Sportring ein verlässlicher Ansprechpartner für die Stadtverwaltung sein, doch das funktioniere zur Zeit nicht. Gegen den Vorwurf Fabischs, dass bei der Versammlung der kleinen Vereine „Hinterzimmerdiskussionen“ geführt würden, verwahrte sich Meier ausdrücklich. NFV-Vorsitzender Karl Rothmund, der zur Sportring-Hauptversammlung Henning Theilmann als Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden, Lothar Brecht, vorgeschlagen hatte, beklagte, dass die Personalie diffamiert worden sei, das Thema habe sich aber erledigt. Dass dann allerdings Horst Fabisch, der Probleme mit Abrechnungen im eigenen Verein habe und zudem noch gegen die Stadt Klage führe, gewählt worden sei, sei eigentlich untragbar. Zur Funktion des Sportrings sagte Rothmund, dieser vermöge es nicht, die Leistungen der Sportvereine im Jugend- und Integrationsbereich nach außen zu tragen. Gerade mit diesen Leistungen müsse man hinsichtlich der Sportförderung durch die Stadt der Politik und und Verwaltung „Feuer unterm Arsch machen“. Im Sportring selber sei in diesem Zusammenhang ein Vakuum entstanden, denn mittlerweile seien die meisten Jugendlichen in den kleinen Vereinen vertreten. Problem sei, dass die Mehrsparten-Vereine alles blockieren könnten, kritisierte Rothmund. Es sei schlichtweg eine Tragödie, dass der Sport in Barsinghausen nicht mit einer Stimme spreche. Sollte es bei der zu beantragenden außerordentlichen Mitgliederversammlung keine Einigung geben, drohe die Spaltung des Sportrings. Der 1. Stadtrat, Georg Robra, in dessen Ressort der Sport fällt, mahnte an, persönliche Befindlichkeiten jetzt hintenan zu stellen. Vor einer möglichen Abspaltung müssten Gespräche mit den großen Vereinen geführt werden. HVB-Vorsitzender Gerd Köhler, der von Wolfgang Meier als Vorstandsmitglied des Sportrings ins Spiel gebracht wurde, winkte dankend ab. In der jetzigen Situation und Konstellation des Sportrings wäre er als „Person verbrannt“. Der Sportring müsse sich neu aufstellen, andernfalls sollten die kleinen Vereine austreten, so Köhler. Kritik an der jetzigen Form der Sportlerehrung äußerte zudem Karl-Heinz Neddermeier. Sowohl das Auswahlverfahren als auch die Präsentation hätten kaum einen Stellenwert.

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IMG_8747Foto: ta