Kunstschule NOA NOA stellt das Werkstätten-Projekt „Kunstfabrik“ vor

Auch dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadtsparkassenstiftung und die Marlis-Ragge-Stiftung eröffnen sich in der Kulturfabrik Krawatte ganz neue Möglichkeiten

V.li.: Martin Wildhagen und Britta Sander von der Stadtsparkasse, Kunstschulleiter Frank Plorin, Ursula Goldschmidt von der IG Eltern und die Leiterin der Keramikwerkstatt, Karin Hahne, stellen den fernöstlichen Garten aus gebrannten Tonfiguren vor.

BARSINGHAUSEN (ta/red). Mit der Kulturfabrik Krawatte gibt es einen neuen Ort in Barsinghausen, der für Kunst und kulturelle Bildung erobert sein will. Denn nach jahrelanger Suche ist es der Kunstschule NOA NOA und dem Kunstverein Barsinghausen gelungen, ein Gebäude zu finden, in dem ab sofort ein Kulturzentrum etabliert werden soll, das weiteren Vereinen Raum geben soll. Neben den Werkstätten für die Kunstschule und Ausstellungsfläche werden Räume für weitere kulturelle Nutzungen entstehen. Konzerte, Theater und Vorträge werden ebenso möglich wie Vereinstreffen und Gesangsproben. Die Kunstschule will mit dem Projekt Kunstfabrik Menschen aus Barsinghausen für diesen Ort gewinnen und deutlich machen, dass für sie an dieser Stelle etwas möglich ist. Es soll öffentlich sichtbar werden, dass aus einer ehemaligen Krawattenfabrik nun ein Ort Kunst und kulturelle Bildung an einer markanten Stelle in Barsinghausen gefunden wurde. Unterstützt wird das Projekt unter anderen von der Stiftung der Stadtsparkasse und der Marlis-Ragge-Stiftung. „Wir unterstützen die Kunstschule gerne bei ihren langfristigen Werkstattkursen, auch um die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Kulturfabrik zu steigern“, betonten Stadtsparkassenvorstandsmitglied Britta Sander und SSK-Marketingleiter Martin Wildhagen. Vorgestellt wurden heute schon einmal die ersten Ergebnisse der Keramikwerkstatt, die zusammen mit 14 Teilnehmern der IG Eltern und unter der Leitung von Karin Hahne einen fernöstlichen Garten mit Ton-Keramiken gestaltet hat. Hier in der Kulturfabrik Krawatte würden sich für die Kunstschule ganz neue Möglichkeiten bieten, erklärte der Leiter von NOA NOA, Frank Plorin. Weitere geplante Werkstätten-Projekte sind:

Vorauseilende Schatten: Bei Annabell Reymann entsteht eine Installation aus etwa lebensgroßen farbigen Menschenschatten. Die TeilnehmerInnen stellen Szenen aus Kunst, Theater und Musik vorher als Schattentheater nach, die dann als farbige, hölzerne Figuren auf die Hauswand übertragen werden. Durch eine indirekte Beleuchtung sehen die Figuren nachts wie Schatten aus, tagsüber fallen sie durch die Farben auf.

Antonia Jacobsen bietet über den Sommer verteilt fünf Workshops an, die allesamt mit einer Exkursion durch den angrenzenden Zechenpark beginnen, um aus Pflanzen der Saison Farben und aus gefundenen Hölzern Zeichenkohle und Pinsel aller Art plus Tinte herzustellen. Mit diesen Mitteln entstehen großformatige Zeichnungen im Interimsatelier im Treppenhaus, die nach Fertigstellung auch dort präsentiert werden.

Vertikale Gärten: Sabine König- Spata lädt Menschen dazu ein, hängende Gärten zu kreieren. An einem mit den Schülern farbig gestalteten Bauzaun werden Nutzpflanzen (z.B. Salat, Kräuter etc.) in künstlerisch gestalteten Upcycling- Objekten (Holzkisten, Plastikflaschen, Stühlen….fast alles ist denkbar!) gepflanzt. Ziel ist es, ein Bewusstsein für Wiederverwertbarkeit zu schaffen und sich auch mit Zukunftsideen des „Vertical Farmings“ zu befassen, welches aufgrund des Bevölkerungswachstums eine Lösung für die zukünftige Nahrungsmittelproduktion sein kann.

Dunkelkammer: Aenne Langhorst richtet im Dunkelraum der Kulturfabrik ein Atelier für digitale Fotografie, die sie mit den TeilnehmerInnen analog verfremdet. Alte Lupen und  Objektive werden mit auseinander geschraubten Kameras zu  einer neuen optischen Apparatur zusammen gebaut,  mit denen man einen neuen Blickwinkel gewinnt. Die daraus entstehenden Fotos werden in der Dunkelkammer per Beamer als Diashow präsentiert.

Klangwolke: Gemeinsam mit Frank Plorin gestalten Jugendliche ein riesiges perkussives Instrument, das aus Metallschrott zusammengefügt wird. Waschmaschinentrommeln, Edelstahlbleche und – Röhren werden mit Hämmern aus Holz versehen und an der Raumdecke installiert. Über lang gespannte Schnüre werden die Klangelemente angespielt.

Wie kann man teilnehmen? Jede/r TeamerIn bietet in ihrer / seiner Werkstatt fünf Workshops, die jeweils 2 Tage á 4 Stunden dauern können (andere Zeiträume sind können wir individuell organisieren). In jedem Workshop können maximal zehn Menschen mitarbeiten. Wenn Ihr / Sie größere Gruppen habt, ist die Auswahl von mehreren Workshops möglich. Sofern die Werkstatt noch verfügbar ist, werden wir umgehend Termine verabreden, an denen die TeilnehmerInnen in den temporären Werkstätten (die meisten direkt in der Kulturfabrik Krawatte) arbeiten. Nach Abschluss der Arbeiten  werden die Objekte bis Mitte Oktober in der Krawatte ausgestellt. Besucher haben dann die Gelegenheit, zu sehen und zu staunen, manchmal können die Objekte auch ausprobiert werden (etwa die Klangwolke: dort können die Besucher Klänge erzeugen). Die Teilnahme ist kostenlos! Weitere Informationen, Anmeldungen und Terminabsprachen:

Frank Plorin, 05105 / 3322 oder Plorin@ks-noanoa.de

Foto: ta