Landesstraßenbaubehörde dämpft Hoffnungen auf eine rasche Sanierung der Ortsdurchfahrt Groß Munzel

Die Küchentisch-Tour der SPD machte heute an der L392 Station

GROß MUNZEL (ta). Eine grundlegende Sanierung der Landesstraße 392 im Bereich der Ortsdurchfahrt könne noch drei bis vier Jahre auf sich warten lassen. Das erklärte heute Friedhelm Fischer von der Landestraßenbaubehörde im Rahmen der SPD-Küchentischtour. Unter anderem dem SPD-Bundestagsabgeordneten, Matthias Miersch, den Landtagsabgeordneten, Silke Lesemann, Marco Brunotte und Michael Höntsch, der Landtagskandidatin, Claudia Schüßler, Barsinghausens SPD-Vorsitzenden Reinhard Dobelmann und dem Ratsfraktionsvorsitzenden, Peter Messing, machte Fischer deutlich, dass von den momentan landesweit zur Verfügung stehenden 85 Millionen nur zehn Millionen pro Jahr für Sanierungsmaßnahmen im Bereich von Ortsdurchfahrten investiert werden könnten.

Friedhelm Fischer von der Landesbehörde erläutert den aktuellen Sachstand.

Eigentlich seien in Niedersachsen 100 Millionen Euro nötig, um kaputte Straßen wieder in Schuss zu bringen. Viele Straßenabschnitte befänden sich in einem noch schlechteren Zustand als die Ortsdurchfahrt in Groß Munzel, daher könne es durchaus noch drei bis vier Jahre dauern, bis Groß Munzel angegangen werden könne, so Fischer. Claudia Schüßler hatte zuvor darauf hingewiesen, dass insbesondere der Schwerlastverkehr im Bereich Munzel aufgrund der Nähe zur Autobahn deutlich zugenommen habe. Im Interesse der Anwohner sollte es daher nicht bei dem vorgenommenen Auftrag einer Deckschicht bei der nördlichen Ortseinfahrt bleiben, betonte Schüßler. Fischer sagte, diese Deckschicht werde wohl rund fünf Jahre halten, es sei aber auch klar, dass in Niedersachsen in den letzten 15 Jahren zu wenig Mittel in die Straßenerhaltungsmaßnahmen geflossen seien. Daher hätten sich vorhandene Schäden exponential verschlimmert. Wenn man konkrete Maßnahmen in Angriff nehme, würden zunächst die Verkehrsbelastung und der Zustand der Straße begutachtet, allerdings sei die Bestandsaufnahme für Groß Munzel noch gar nicht abgeschlossen, so Fischer. Ob ein spezieller Asphalt zu einer Minderung des Verkehrslärms führen würde, sei indes noch völlig offen, denn es fehlten hier schlichtweg konkrete Werte und Erfahrungen. Möglich wäre aber ein Absenken der Höchstgeschwindigkeit während der Nachtstunden, dafür wäre allerdings nicht die Landesbehörde, sondern die Stadt als untere Verkehrsbehörde zuständig, unterstrich Fischer. Reinhard Dobelmann regte zudem an, dass der Radweg durchweg auf der selben Straßenseite verlaufen sollte. Auch hierfür wäre die Stadt selber zuständig, erwiderte Fischer. Da es ganz offensichtlich im Land an Geldern für Straßensanierungen mangele, schlug Bundestagsabgeordneter Miersch vor, die aktuellen Steuerüberschüsse des Bundes für die Ertüchtigung der Landestraßen einzusetzen. Hier wäre das Geld gut angelegt, so Miersch.

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