Lebensraum Wiese: Der NABU plädiert für mehr blühende Grünflächen

Laut der NABU-Vorsitzenden Elke Steinhoff besteht auch in Barsinghausen Handlungsbedarf

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BARSINGHAUSEN (red). „In Barsinghausen ist die Situation der Wiesen leider auch nicht besser als im übrigen Niedersachsen, auch hier sind viele Grünlandstandorte verschwunden, weil sie in Äcker umgewandelt wurden (z.B. zwischen dem Naturfreundehaus und der Siedlung Höhenluft) oder bebaut werden“, so die Vorsitzende vom NABU-Stadtverband Barsinghausen. „Auch bei uns dominieren auf den wenigen Wiesen einheitliche Grassorten das Bild, Kräuter und bunte Wiesenblumen muss man lange suchen. Der Grund ist die intensive Nutzung des Grünschnitts z.B für Silagen. Um eine üppige Ernte einzufahren wird kräftig gedüngt, gespritzt und auch bereits  im zeitigen Frühjahr mehrmals jährlich gemäht. Seit 3 Jahren arbeitet der NABU Barsinghausen an einer Verbesserung des Lebensraums Wiese, um mehr Pflanzenvielfalt zu schaffen für die Tierwelt, die auf diese Biotope angewiesen ist. Beispiel Streuobstweise an der L 391 unterhalb des Naturfreundehauses: Auf dieser Ausgleichsfläche der Kirchengmeinde Hohenbostel soll durch Mähen und Heuabtrag die Wiese unter den neu gepflanzten Obstbäumen ausgemagert werden, das braucht seine Zeit nach jahrelanger intensiver Überdüngung. Beispiel Bullerbachtal: dort hat der NABU Förderung bei der Region Hannover beantragt, die vorhandene Brennnesselflur soll durch Mahd und Ausmagerung verschwinden und Platz machen für eine spätere Neueinsaat mit einheimischen, standortgerechten Waldwiesensamen. Dafür wurde schon einmal die Wiesenfläche erweitert durch Heraussägen von Jungbäumen und Altästen, um mehr Licht und Sonne zu schaffen. Beispiel Ökokonto in Eckerde: auch hier bemüht sich der NABU um eine qualitative Verbesserung des fetten Grünlandes, das bisher kaum Kräuter oder Wiesenblumen aufweist und infolgedessen auch kaum Insekten oder Wiesenvögeln Futter bietet. Nach mehreren Gesprächen mit der Stadt, den Stadtwerken und der betreuenden Firma wurden bereits 2 Versuche unternommen, die Wiese bunter zu machen, leider nur mit geringem Erfolg wegen unsachgemäßer Flächenbearbeitung, also muss jetzt ein 3. Mal ein Streifen aufgerubbert und mit Regiosaat neu eingsät werden. Wichtig ist immer auch die „richtige“ Einsaat, es müssen einheimische, standortgerechte Samen eingebracht werden, an die sich die Insekten im Laufe der Evolution angepasst haben, fremdländische Pflanzen nutzen da oft nur wenig oder gar nicht. Erst dann finden auch die Vögel oder Kleinsäuger wieder das Futter, das für sie geeignet ist“, so Steinhoff.

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Foto: privat