Lisa-Tetzner-Schule beantragt die Einrichtung eines Gymnasialzweiges

Die Oberschule will damit kein Konkurrenzangebot zum HAG und zur KGS schaffen

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BARSINGHAUSEN (red). Die Lisa-Tetzner-Oberschule (LTS) hat beim Schulträger einen Antrag zur Einführung eines Gymnasialzweiges eingereicht. Die Gesamtkonferenz und der Schulvorstand der Oberschule haben sich im September mit Grundsatzbeschlüssen zur Einführung des Gymnasialzweiges befasst. Danach soll die Einrichtung von Gymnasialklassen erst im 9. Schuljahrgang erfolgen. Das niedersächsische Schulgesetz sieht die Einführung von Gymnasialklassen an Oberschulen ab dem 7. Jahrgang vor. Nach dem Gesetz ist aber auch die Möglichkeit gegeben, mit schulzweigspezifischen Klassenverbänden erst ab dem 9. Jahrgang zu beginnen. In den Jahrgängen 5 bis 8 soll die Förderung der Schülerinnen und Schüler im gemeinsamen Klassenverband über Projekte und Zusatzangebote erfolgen. Mit ihrem Konzept möchte die Lisa-Tetzner-Oberschule kein Konkurrenzangebot zu den gymnasialen Schulformen in Barsinghausen aufbauen, die bereits am Hannah-Arendt-Gymnasium und der KGS-Goethe-Schule vorhanden sind. Stattdessen möchte die LTS alternative Möglichkeiten schaffen, die nach niedersächsischem Schulrecht in Bezug auf Übergänge und Durchlässigkeit bereits vorhanden sind. Durch gezielte Förderangebote soll die Durchlässigkeit der Schullaufbahnen vor allem nach oben erweitert werden. Dabei richtet die LTS ihren Blick auf die Schülerinnen und Schüler, die auch schon in den vergangenen Jahren den erweiterten Sekundarabschluss I erreicht haben. Auch Eltern, die nicht sicher sind, ob für ihr Kind nach der Grundschule eine gymnasiale Beschulung der geeignete Weg ist, fragen häufig danach, welche späteren Möglichkeiten zum Wechsel in eine gymnasiale Schullaufbahn bestehen. So haben Schülerinnen und Schüler bereits heute nach jedem Schulhalbjahr die gesetzliche Berechtigung zum Übergang auf eine gymnasiale Schulform, wenn sie nach den Schulnoten bestimmte Leistungsvoraussetzungen erfüllen. In der Praxis sind dies Übergangsberechtigungen oft nicht umsetzbar, weil es zu diesem Zweck keine Abstimmung in Bezug auf die Unterrichtsinhalte zwischen den Schulformen gibt. Ein möglichst langes Offenhalten des Bildungsweges ist auch nach Maßgabe des Niedersächsischen Kultusministeriums1 wichtig, um allen Schülerinnen und Schülern Entwicklungsmöglichkeiten geben zu können. Deshalb richtet die Lisa-Tetzner-Oberschule ihr gymnasiales Angebot speziell auf die Schülergruppe aus, die auch bisher schon nach der 10. Klasse den erweiterten Sekundarabschluss I erreicht. Nach dem Abschluss hat diese Gruppe die Möglichkeit, an diversen weiterführenden Schulen das Abitur oder Fachabitur zu erwerben. Durchschnittlich 46 Prozent erreichten in den vergangenen 5 Schuljahren an der LTS den erweiterten Sekundarabschluss I. Von den Schulabgängern des vergangenen Jahrgangs haben 49 Prozent ihre Ausbildung in gymnasialen Angeboten der weiterführenden Schulen fortgesetzt und sich an Gesamtschulen oder beruflichen Gymnasien angemeldet. Nur in vereinzelten Fällen haben diese Schülerinnen und Schüler dieser Gruppe ihren Schulweg an der Sekundarstufe II eines allgemeinen Gymnasiums fortgesetzt. Den Anteil dieser Schüler möchte die LTS in Zukunft erhöhen und strebt dazu auch eine Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Gymnasium an. Mit ihrem gymnasialen Angebot möchte die LTS ihre Schülerinnen und Schüler für den weiteren Bildungsweg optimal vorbereiten. Mit dem Gesamtkonzept der Berufsorientierung geht es der LTS auch darum, ihre Schülerinnen und Schüler für Ausbildungsberufe vorzubereiten, in denen seit Jahren schon das Abitur oder ein Fachabitur als Zugangsvoraussetzung angesehen wird. Die Lisa-Tetzner-Oberschule hofft, dass es beim Schulträger eine Zustimmung für dieses Konzept gibt, damit es für ihre Schülerinnen und Schüler gleichberechtigte Startchancen ins Berufsleben gibt.