„Min und Din“: Senioren besuchen die Weserstadt Minden

BARSINGHAUSEN/MINDEN (red).

Das Seniorenbüro der Stadt Barsinghausen  hatte zum Besuch der ostwestfälischen Stadt Minden eingeladen. Vom Busparkplatz aus gelangten die Besucher  auf einer Fußgängerbrücke, die über die Weser führte,  in das Stadtzentrum. Dort wurden sie von zwei  Stadtführern begrüßt und mit Informationen versorgt. Minden wurde um 800 gegründet und hat heute ca. 80.000 Einwohner. Bekannt ist Minden auch durch das Wasserstraßenkreuz, wo sich Mittellandkanal und Weser kreuzen. 

Das bedeutendste Bauwerk, der Mindener Dom, ursprünglich romanisch, heute im wesentlichen gotisch, wurde als erstes besichtigt.  Die Besucher waren beeindruckt von dem lichtdurchfluteten gotischen Langhaus, mit den mächtigen Säulen und seinen großen Maßwerkfenstern. Ein besonders wertvoller Kirchenschatz ist das romanische Kreuz aus dem 11. Jahrhundert und eine Nachbildung der goldenen Tafel. Das  Original befindet sich auf der Museumsinsel in Berlin. Im Dom zu Minden fand 1168 die Hochzeit Heinrich des Löwen mit Mathilde von England statt. Der Dom wurde am 28.3. 1945 durch Bombenangriffe stark zerstört und musste nach dem Krieg wieder aufgebaut werden. In dieser ursprünglich sehr protestantischen Region war der Dom die einzige katholische Kirche gegenüber sieben evangelischen  Gotteshäusern. Der Besucherrundgang führte nun durch die Altstadt, die sich im Bereich der Domfreiheit um den Dom herum ausbreitet. Man passierte das alte Rathaus mit dem wunderschönen Laubengang aus dem 13. Jahrhundert, sowie am Markt Bürgerhäuser mit repräsentativen Fassaden.

Besonders das Schmiedingsche Haus mit seiner malerischen Fachwerkfassade, eine Inschrift besagt : Der Sachsenherzog Widukind versöhnte sich mit Karl dem Großen in seiner Burg am Weserufer.Der Legende nach sagt er: diese Burg soll nun´min und din´ sein, so entstand der Name Minden. Der Aufgang zur Oberstadt führte zu weiteren historischen Bauten: dem (preußischen)Proviant-Magazin und dem vermutlich ältesten Steinhaus, der ´alten Münze“. Auf der Oberterasse befinden sich mehrere Kirchen, wie die Marien-Kirche u. die St. Simeons-Kirche. Neben der Martini-Kirche das ´Haus am Windloch´, das kleinste Gebäude der Stadt –  hier verweilten die Senioren für ein gemeinsames Foto. Eindrucksvoll dann, die prächtige Museumszeile im Stil der Weserrenaissance. Offensichtlich ist, dass die Stadt eine wechselhafte Geschichte erlebt hat, was sich in den Gebäuden manifestiert. Zuerst Bischofsstadt bis zur Reformation, 1648 dann Festungsstadt und später Verwaltungssitz für den Regierungsbezirk Minden. Nach dem ausgiebigen Stadtrundgang folgte ein Bummel durch die Einkaufsmeile Mindens, die Bäckerstraße. Ein letztes Besuchsziel war die Schiffsmühle an der Weser. Es handelt sich um die Rekonstruktion einer Mühle aus dem 18. Jahrhundert, ein schwimmender Schiffskörper mit einer Mühle, die von der Strömung angetrieben wird. Erste Mühlen dieser Art wurden um 540 v.Chr.  von den Römern auf dem Tiber betrieben. Die Barsinghäuser ließen sich die Wirkungsweise und Abläufe – Energiegewinnung über das  Schaufelrad und Umsetzen in Mahlgänge – genau zeigen und erklären. Nach einem erlebnisreichen Tag – bei schönstem Sommerwetter – konnte die Gruppe hochzufrieden wieder den Heimweg antreten.

Foto: privat