Pflegestärkungsgesetz: Qualifiziertes Pflegepersonal wird nach wie vor gesucht

Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Max Matthiesen trafen sich heute sieben Barsinghäuser Pflegeeinrichtungen zum 4. Pflegegipfel

BARSINGHAUSEN (ta). Das längst verabschiedete Pflegestärkungsgesetz soll nach dem Willen des Gesetzgebers die ambulante Pflege gegenüber der stationären Betreuung stärken. In Fällen, in denen es möglich ist, soll der Fokus zudem eher auf die häusliche Pflege gerichtet werden. Um zu schauen, wie sich die Barsinghäuser Pflegelandschaft in der Realität darstellt und wo der Schuh drückt, hatte heute der Landtagsabgeordnete, Max Matthiesen, zum vierten Pflegegipfel eingeladen. In der Gesprächsrunde mit Vertretern von sieben hiesigen Pflegeeinrichtungen wurde deutlich, dass insbesondere für die drei unteren Pflegestufen eine hohe Nachfrage nach pflegenden Kräften besteht und das nach wie vor eine ausreichende Zahl von qualifizierten Fachkräften fehlt. In diesem Zusammenhang wurde debattiert, ob bei leichten Pflegefällen auch andere Hilfskräfte, wie gelernte Arzthelfer, eingesetzt werden können. Gleichzeitig, so war man sich einig, müsse eine Quote von 50 Prozent an pflegenden Fachkräften auf jeden Fall erhalten bleiben. Dazu sagte ASB-Geschäftsführer Jens Meier, Investitionen in qualifiziertes Personal kosteten zwar Geld, würden sich auf lange Sicht aber auszahlen. Da sich an dem Problem mangelnder Pflegekräfte aber offensichtlich trotz der neuen Gesetzeslage nichts geändert habe, schlug Matthiesen eine enge Kooperation zwischen den Pflegeeinrichtungen und den Barsinghäuser Schulen vor. So könnte bei den Jugendlichen frühzeitig Interesse für den Beruf geweckt werden. Über Patenschaften könnten dann konkrete Möglichkeiten zum Reinschnuppern in die Praxis eröffnet werden. Einig war sich die Runde auch, dass in Barsinghausen ein gesunder Mix an verschiedenen Pflegeformen und Angeboten bestehe. Forciert werden sollten aber auch neue Formen des betreuten Wohnens, so dass die Bedürftigen möglichst in den eigenen vier Wänden von ambulanten Kräften betreut werden könnten, meinte die Leiterin des Marienstifts, Elena Schwindt. Dass dabei insbesondere eine Nähe zum innerstädtischen Bereich und zu Einkaufsmöglichkeiten verbunden sein müsse, darauf verwies Jens Meier. Barsinghausen taste sich momentan an die neuen Bedingungen im Pflegebereich heran, resümierte Matthiesen, der darauf verwies, dass das von ihm befürwortete, aber noch nicht verabschiedete Pflegeberufegesetz die Ausbildung von Pflegekräften vereinfachen würde, weil mit Inkrafttreten verschiedene Pflegebereiche zusammengefasst würden.

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