Sensation: 1. FC Germania Egestorf-Langreder bezwingt den VfL Osnabrück und zieht in den DFB-Pokal ein

EGESTORF (red).

Germania.Sensation im Halbfinale des Krombacher Niedersachsenpokals: Oberligist 1. FC Germania Egestorf-Langreder hat das Drittligateam des VfL Osnabrück mit 6:4 nach Elfmeterschießen (1:1, 1:1) bezwungen und bestreitet nun am Samstag, 28. Mai, das Finale gegen Regionalligist SV Drochtersen/Assel. Der Finaleinzug ist gleichbedeutend mit der Teilnahme am DFB-Pokalwettbewerb 2016/17 und einer sicheren Einnahme in Höhe von 98.000 Euro. Gewinnen die Germanen das Finale um den Krombacher Niedersachsenpokal, kommen sogar noch einmal 21.000 Euro hinzu. Trotz der Niederlage hat aber auch der VfL Osnabrück noch Chancen auf den Einzug in den DFB-Pokal, wenn er in der dritten Liga einen der ersten vier Plätze belegt. Der VfL Osnabrück hätte gewarnt sein müssen. Auf dem Weg ins Halbfinale hatte der 1. FC Germania Egestorf-Langreder im Achtelfinale mit dem TSV Havelse (3:1) und im Viertelfinale mit dem SV Meppen (4:1) bereits zwei Regionalligisten alt aussehen lassen. Vor 1200 Zuschauern im ausverkauften Egestorfer Stadion An der Ammerke konnte nun auch der Favorit aus Osnabrück dieser Rolle nicht gerecht werden und den Zweiklassen-Unterschied zu den Germanen deutlich werden lassen. Zwar gelang den Gästen durch Michael Hohnstedt (11.) der frühe Führungstreffer, als der überragende Egestorfer Keeper Markus Straten-Wolf einen Schuss von Halil Savran nur abprallen lassen konnte und Hohnstedt zur Stelle war. Doch die Gastgeber zeigten sich keineswegs geschockt, hielten gut dagegen und suchten über schnelle Konter den Erfolg. Nach schöner Vorarbeit von Marvin Stieler war schließlich Sebastian Bönig zur Stelle und markierte den verdienten Ausgleich (28.) für das Team von Germanen-Coach Jan Zimmermann. Zwar hatten die Osnabrücker im ersten Spielabschnitt mehr Spielanteile und auch die besseren Einschussmöglichkeiten, doch unter dem Strich stand zur Pause ein leistungsgerechtes Unentschieden, das auch nach 90 Minuten Bestand haben sollte. Aufreger in der zweiten Halbzeit waren ein vermeintliches Hanspiel im Germanen-Strafraum, ein Schuss von David Pisot (59.), den Straten-Wolf an die Latte lenken konnte, und in der Schlussphase zwei gute Möglichkeiten des eingewechselten Germanen Sebastian Baar sowie auf der Gegenseite für Addy Waku Menga, der aus zwölf Metern über das Tor schoss. Es folgte ein Elfmeterschießen mit der tragischen Figur Marcel Kandziora, der als achter Schütze scheiterte, weil Straten-Wolf die richtige Ecke ahnte. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte schließlich Christoph Beismann und lässt die Germanen nun von einem möglichen DFB-Pokalgegner Bayern München träumen. Während der niedergeschlagene VfL-Trainer Joe Enochs nach dem Spiel von einer bitteren Stunde für seinen Verein sprach, durfte sich Jan Zimmermann in seinem Optimismus bestätigt fühlen. Nach dem Abschlusstraining am Vortag hatte er gespürt, dass für seine Mannschaft etwas möglich sein könnte. Vor dem Elfmeterschießen war er dann felsenfest davon überzeugt, dass der große Wurf gelingen würde. Er sollte Recht behalten.