Soziokulturelles Zentrum: Stadt beantragt Mittel aus Bundesförderprogramm

In der entscheidenden Sitzung des Rates wurden aber auch kritische Stimmen laut / Mehrheit stuft Projekt von Kunstverein und NOA NOA als Chance für Barsinghausen ein

IMG_9039BARSINGHAUSEN (ta). Der Rat hat heute mit 27 Ja-Stimmen bei vier Enthaltungen und drei Gegenstimmen beschlossen, dass die Stadt einen  Zuschussantrag für bauliche Maßnahmen der Gebäudesanierung zur Errichtung eines Kulturzentrums in der ehemaligen Krawattenfabrik Ahlborn stellt. Nachdem der Kunstverein Barsinghausen und die Kunstschule NOA NOA das Gebäude samt Gelände gekauft haben, soll dort ein soziokulturelles Zentrum aufgebaut werden (Deister Echo berichtete). Die nötigen Mittel für die bauliche Sanierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro könnten im Falle der erfolgreichen Bewerbung aus einem Bundesförderprogramm für Kultureinrichtungen fließen. Gemäß den Förderrichtlinien müsste die Stadt einen Eigenanteil von 110.000 Euro tragen. Bauherr des Projektes soll der noch zu gründende soziokulturelle Verein „Krawatte“ werden. Hinsichtlich des Eigenanteils der Stadt äußerte sich Horst Fabisch, CDU-Ratsherr und Vorsitzender des TSV Kirchdorf, kritisch gegenüber dem Projekt. „Ich kann das nicht mittragen, weil Sportvereine in Barsinghausen ausgepresst wurden und den Feuerwehren der Etat gekürzt wurde. Warum soll die Stadt in eine marode Immobilie investieren? Das kann man nach außen nicht verkaufen“, argumentierte Fabisch. Auch „Aktiv für Barsinghausen“ lehnte die vorliegende Beschlussvorlage ab. Es sei zwar ein wunderbares Projekt, das realisiert werden könnte, sagte Kerstin Beckmann, allerdings habe die AfB-Fraktion Zweifel an der Finanzierbarkeit der Gebäuderenovierung. Hier sei mit zu heißer Nadel gestrickt worden. Es mangele insbesondere an konkreten Angaben zu den Investitionen. Mehrheitlich für den Antrag sprachen sich SPD, CDU, Grüne und FDP aus. „Ich stimme zu, weil die Chance auf den Förderzuschuss genutzt werden sollte“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Messing, während CDU-Vorsitzender Gerald Schroth die Daumen drücken will, dass das Geld nach Barsinghausen kommt. NOA NOA und Kunstverein leisteten sehr gute Arbeit, betonte die Fraktionssprecherin der Grünen, Ulrike Westphal, daher stehe die eigene Partei hinter dem Projekt. Zustimmung kam auch von FDP-Fraktionschef Bernhard Klockow: Der Gesamtantrag lohne sich. Da in den letzten Jahren im Kulturbereich sehr viel zusammengestrichen worden sei, sollte hier was passieren und die Chance auf Fördermittel gewahrt bleiben, so Klockow. Die Stadt hat jederzeit die Möglichkeit die Antragstellung wieder rückgängig zu machen. In rund sechs Monaten soll das Projekt des soziokulturellen Zentrums erneut beurteilt werden.

IMG_9049Foto: ta