Stärkung der Infrastruktur macht höhere investive Schulden notwendig

Über 100 Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft sind beim traditionellen Neujahrsempfang der CDU im Autohaus Halm dabei

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V.li.: Der 1. Stadtrat, Georg Robra, der stellvertretende Bürgermeister, Karl-Heinz Neddermeier, Fraktionsvorsitzender Roland Zieseniß und Parteivorsitzender Gerald Schroth

BARSINGHAUSEN (ta). Der CDU-Stadtverband hatte heute Abend zu seinem Neujahrsempfang eingeladen und über 100 Gäste aus der heimischen Wirtschaft, der Politik und der Bürgerschaft fanden sich im Autohaus Halm ein. Parteivorsitzender Gerald Schroth begrüßte in seiner Rede ganz besonders den neuen 1. Stadtrat, Georg Robra. „Wir haben hohe Erwartungen an Sie und glauben, dass Sie gute Arbeit leisten werden“, so Schroth. Robra selber wünschte sich eine gute und kooperative Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der Lokalpolitik. Hierzu hätten bereits erste Gespräche mit den Ratsfraktionen stattgefunden. Besonders schön für ihn als Neubürger sei aber die Willkommenskultur in Barsinghausen. Dass Bürgermeister Marc Lahmann bei seiner Vereidigung nicht anwesend war, sei aus seiner Sicht nicht von Bedeutung. Er sei froh, dass der Verwaltungschef ihn als Stadtrat vorgeschlagen habe, sagte Robra.

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Bürgermeister Marc Lahmann

Höhepunkt des geselligen Empfangs war eine längere Rede Lahmanns, in der er die aktuelle Situation der Stadt skizzierte sowie die anstehenden Handlungsfelder ansprach. So nehme die Innenstadtsanierung einen guten Verlauf. Nach der Fertigstellung sei dann im Juli oder Anfang August ein Einweihungsfest geplant. Die bestehenden Leerstände bei den Geschäftsräumen im Zentrum führte Lahmann auch auf die Nähe zur Landeshauptstadt zurück. Das geplante Ärzte- und Pflegezentrum am Kaiserhof sollte trotz der bestehenden Einwände realisiert werden, betonte Lahmann. Ein anderes Sorgenkind, das City Center, sei inzwischen auf einem guten Weg. Hier lägen bereits zwei Zusagen künftiger Ankermieter vor – eine Voraussetzung für die Modernisierungspläne des Investors. Zum Streitthema Finanzierung des Straßenbaus sagte der Bürgermeister, es werde im Vorfeld der für März angesetzten Bürgerbefragung fünf Informationsveranstaltungen in den Ortsteilen geben. Unangenehm überrascht seien er und seine Amtskollegen im westlichen Bereich der Region Hannover von den Alternativplänen des Netzbetreibers Tennet worden. Gegen den möglichen Bau der SuedLink-Stromtrasse durch das Calenberger Land habe man deshalb eine gemeinsame Resolution eingebracht. Auch habe er sich direkt an Tennet gewandt und um eine Informationsveranstaltung in Barsinghausen gebeten. Eine Antwort habe er bislang nicht erhalten, so Lahmann, der glaubt, dass die Entscheidung für die Energiewende zu schnell gekommen sei, so dass nun Probleme bei der Umsetzung die Folge seien. Derweil lud er die Bürger ein, ihre Einwände gegen die Stromtrassenpläne direkt bei der Verwaltung abzugeben. Als Kommune müsse Barsinghausen künftig mit 180 zusätzlichen Flüchtlingen rechnen, über deren Unterbringung werde im Rathaus intensiv beraten. So seien neben dem geplanten Bau eines Asylheims an der Hannoverschen Straße auch andere Standorte im Gespräch, informierte Lahmann. Zu den Feuerwehren sagte er, Gelder für notwendige Investitionen, wie für den Anbau an das Gerätehaus in Eckerde, seien vorhanden. Dass Barsinghausen eine Freiwillige Feuerwehr habe, sei für die Stadt im Vergleich zu den Ausgaben für eine Berufsfeuerwehr ganz klar die günstigere Lösung. Ferner seien neue Gewerbegebiete wie bei Groß Munzel nötig. Dort würden aber zur Zeit noch archäologische Untersuchungen stattfinden. Daneben funktioniere die Vermarktung von Neubaugebieten sehr gut, sagte Lahmann. Ausnahme sei das Gebiet am alten Kirchdorfer Sportplatz, wo in Passivbauweise gebaut werden solle. Bei den städtischen Finanzen habe man den langjährigen Verschuldungstrend hoffentlich umkehren können. Gleichwohl sei in den kommenden Haushaltsjahren ein Anstieg der investiven Schulden zu erwarten und nötig, um die Infrastruktur zu stärken. Grundsätzlich habe sich die wirtschaftliche Situation in Barsinghausen geordnet. „Wir leben nicht mehr auf Kosten kommender Generationen, betonte Lahmann, der abschließend allen ehrenamtlich Tätigen ein großes Lob aussprach. Als Beispiele nannte der Bürgermeister den Betreiberverein Lehrschwimmbecken Adolf-Grimme-Schule und die Spende an die Kunstschule NOA NOA, mit der zusammen mit dem Kunstverein ein Haus für Kunst realisiert und finanziert werden soll.

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IMG_5684Foto: ta