Wanderausstellung informiert über die Judentransporte: Das Grauen begann vor der Haustür

Zusammen mit Eckard Steigerwald und Reinhard Dunkel von der Siegfried-Lehmann-Stiftung hat der stellvertretende Bürgermeister, Karl-Heinz Neddermeier, im Rathaus-Foyer eine Ausstellung der Gedenkstätte Ahlem eröffnet / Zahlreiche Dokumente führen die Schicksale der Deportierten vor Augen / Siegfried-Lehmann-Stiftung lädt zu Vortragsabend ein

BARSINGHAUSEN (ta). In der Halle des Rathauses I wurde heute die Ausstellung „Deportationsort Ahlem – Judentransporte ab Hannover 1941 -1944“ eröffnet. Einleitende Worte zum Inhalt und zu den zahlreichen Exponaten, mit denen sowohl das Schicksal der einstigen jüdischen Bürger als auch die historischen Hintergründe und Abläufe dokumentiert werden, sprachen der stellvertretende Bürgermeister, Karl-Heinz Neddermeier, sowie Pastor a.D. Reinahard Dunkel und Eckard Steigerwald von der Siegfried-Lehmann-Stiftung. Dass die Wanderausstellung von der Gedenkstätte Ahlem in Barsinghausen Station macht, hatte die Stiftung organisiert. Zu den dargestellten Schicksalen der Opfer gehörten auch die Barsinghäuser Juden, von denen alle Deportierten über Hannover-Ahlem abtransportiert worden seien, so Dunkel. Wie systematisch die Verfolgung, Verschleppung und Ermordung in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft funktionierte, ist auch anhand der Mitglieder der Barsinghäuser Familie Lehmann nachzuvollziehen. Hier sind sogar die Deportationskarten in das KZ Theresienstadt erhalten, wo sie ermordet wurden. Für den kommenden Dienstag, 30. Januar, 19.30 Uhr, lädt die Siegfried-Lehmann-Stiftung zudem zu einem Vortragsabend in das Gemeindehaus der Mariengemeinde ein. Dort wird Dr. Marlis Buchholz von der Gedenkstätte Ahlem zum Thema „Verdrängung der Juden aus ihren Wohnungen vor den Deportationen 1941 – 1944 und die Verwertung des zurückgelassenen Besitzes“ referieren.

Foto: ta