Was bedeutet es, plötzlich Mama und Papa zu sein?

An der KGS findet in diesen Tagen zum zweiten Mal das Projekt „Babybedenkzeit“ statt

IMG_5135BARSINGHAUSEN (ta). Für neun Schülerinnen und zwei Schüler der Kooperativen Gesamtschule verändert sich für vier Tage der gewohnte Tagesablauf von Grund auf. Sie nehmen an dem schulzweigübergreifenden Projekt „Babybedenkzeit“ teil und schlüpfen versuchsweise in die Rolle junger Eltern. Zum Einsatz kommen dabei ziemlich lebensechte Babypuppen, die nicht nur weinen, trinken, schlafen und Bäuerchen machen können, sondern auch ständig versorgt werden wollen. Zusammen mit Projektkeiterin Anne-Marei Stamme haben sich die Schüler aus den neunten und zehnten Jahrgängen dieser Herausforderung bewusst gestellt und dabei viele überraschende Erfahrungen sammeln können. Wie sich eine beinahe 24-Stunden-Bereitschaft für ein kleines Kind anfühlt, erlebten die Teilnehmer hautnah, denn die „Babys“ kümmerten sich kaum um die üblichen Freizeitbeschäftigungen oder Schlafzeiten ihrer Probeeltern. So war es einer Schülerin ziemlich unangenehm, als die Puppe während einer Busfahrt laut zu weinen anfing. Für Teilnehmerin Selina wurde der Stress einfach zu groß, daher hat sie das Kind lieber wieder abgegeben. Dass die ungewohnten Anforderungen aber auch eine gute Vorbereitung für eine mögliche Elternschaft in der Zukunft sein könne, meinte hingegen Dennis. Insgesamt hatten die Jugendlichen den zeitlichen Aufwand für ein Baby völlig unterschätzt, zudem fiel auch das nächtliche Durchschlafen flach. Daneben beschäftigten sie sich auch mit den Themen Schwangerschaft, Verhütung und Lebensplanung. Begleitet wurde das Projekt vom evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen. Fazit der Interviews war, dass die Mädchen und Jungen lieber erstmal den Schritt in die Berufswelt bewältigen und dann Kinder in die Welt setzen wollen. KGS-Schulleiter René Erhardt kündigte eine Wiederholung der Projekttage im kommenden Jahr an, sofern die nötigen Gelder zur Finanzierung bereitstünden.

 

Foto: ta