Zahl der Verkehrsunfälle erreicht neuen Höchststand

Polizeikommissariat stellt die Statistik für 2017 vor / L392 und B65 als Unfallschwerpunkte entschärft / Mehr Radfahrer und Verkehrsteilnehmer über 65 Jahren betroffen

Der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, Peter Jeinsen, erklärt die Unfallzahlen.

BARSINGHAUSEN (ta). Peter Jeinsen, Leiter des Streifen- und Einsatzdienstes bei der Barsinghäuser Polizei, stellte heute die Verkehrsunfallstatistik für das vergangene Jahr vor. Zufrieden sei man mit der Entwicklung auf der Bundesstraße 65 und der Landesstraße 392. Diese Bereiche, die noch vor wenigen Jahren zu den Brennpunkten bei Unfällen und schweren Unfällen zählten, seien entschärft worden, so Jeinsen. Gleichwohl sei die Gesamtzahl der im Stadtgebiet registrierten Unfälle auf einen neuen Höchststand geklettert. 796 Unfälle galt es zu bearbeiten, das heißt es hat 20 Fälle mehr gegeben als im Vorjahr. Jeinsen führte diese Steigerung darauf zurück, dass immer mehr Kraftfahrzeuge zugelassen seien, außerdem würden auch kleinere Blechschäden im zunehmenden Maß angezeigt. Mit der Zunahme der Verkehrsunfälle bewege sich Barsinghausen durchaus im Landestrend. 424 Fälle konnten im vereinfachten Verfahren, also relativ zügig, bearbeitet werden. 72,49% haben sich laut den Zahlen innerhalb und 27,51% außerhalb von Ortschaften ereignet. Mitgezählt wurden auch etliche Wildunfälle. Weil Fahrrad- und Motorradfahrer sowie Fußgänger häufig ungeschützt unterwegs seien, hat sich die Zahl der Verletzten auf 136 erhöht (2016: 117). Getötet wurde ein Motorradfahrer (2016: 2), zudem ist die Zahl der Schwerverletzten um fünf auf 18 Personen gestiegen. Zu Schaden gekommen sind glücklicherweise keine Kinder unter sechs Jahren, signifikant ist aber, dass die Zahl der über 65-Jährigen in diesem Zusammenhang um 13 auf 40 Fälle angestiegen ist. Über 65 Jahren gab es vier Schwerverletzte und über 75 Jahren derer zwei. Weiterhin im Steigen begriffen sind auch die Verkehrsunfallfluchten, dabei kamen vier Personen zu Schaden. 2017 gab es 210 Unfallfluchten, das sind sechs mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote bei diesen Fällen ist leicht auf 31,9% gesunken, dies hänge vorwiegend damit zusammen, dass keine Zeugenaussagen vorlägen. Insgesamt macht der Anteil der Verkehrsunfallfluchten in Barsinghausen ein Viertel der Unfälle aus. Insgesamt gab es 88 Blutproben. 50 folgenlose Trunkenheitsfahrten. elf mit Unfällen, 25 Drogenfahrten und zwei bei Unfällen. Desweiteren waren in 30 Fällen Radfahrer an Unfällen beteiligt (2016: 21) und zahlenmäßig mehr Fußgänger betroffen. Auf den Straßen, Feld- und Waldwegen seien immer mehr Menschen mit Pedelacs unterwegs, erklärte Jeinsen, wobei die Geschwindigkeit der Elektrofahrräder sowohl von den Fahrern als auch von Autofahrern häufig unterschätzt werde. Intensiviert werden sollen deshalb entsprechende Fahrsicherheitsübungen. Bei einem nicht unerheblichen Teil der Unfälle hätten Verkehrsteilnehmer zudem das Ohr am Handy gehabt. Erwischt mit Handy am Steuer wurden 100 Personen, Hauptunfallursache bleibt aber überhöhte Geschwindigkeit.

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