100 Jahre Stadtkantorei Barsinghausen: „Eine Perle der kulturellen Landschaft“

BARSINGHAUSEN (red).

Mit einem festlichen Gottesdienst und einem anschließenden Empfang feierte die Mariengemeinde Barsinghausen heute den 100-jährigen Geburtstag der Stadtkantorei beziehungsweise des Kirchenchores Barsinghausen. Pastorin Uta Junginger konnte im Gottesdienst und im Gemeindesaal auch die früheren Kantoren Paul Jürgen Brodersen und Christian Meyer begrüßen, außerdem viele aktive Sängerinnen und Sänger, aber auch Ehemalige und Angehörige, den Waldheimer Kantor René Michael Röder und den Kirchenkreiskantor Christian Windhorst. Bürgermeister Marc Lahmann lobte in seiner Rede die Kantorei als Perle in der kulturellen Landschaft Barsinghausens. Das Singen im Chor sei für viele ein schönes Hobby, für andere eine Berufung, so der Bürgermeister. Im Singen zeige sich aber weit mehr. So sei das Singen für Menschen eine unmittelbare Art in der Welt zu sein und zu sich selbst zu kommen, meinte er. Glückwünsche und einen Gutschein für Noten als Geschenk des Kirchenkreises überbrachte Christian Windhorst. Pastorin Uta Junginger dankte einem Redaktionskreis aus Sängerinnen und Sängern, die eine Festschrift zur Geschichte des Chores erstellt haben. In seiner humorvollen Art erinnerte der frühere Kantor Paul Jürgen Brodersen, der von 1973 bis 1999 die Kirchenmusik in der Gemeinde prägte, an zahlreiche „Dönekens“ auf Chorfahrten oder an besondere Konzerte. Er zog aus seiner Tasche ein Bild. Dieses habe er beim Umbau des Gemeindehauses, als auch die Noten umgeräumt wurden, gefunden und mitgenommen. „Auf dem Bild ist hinten eine Inschrift. Es wurde zum 50-jährigen Jubiläum von der St. Barbaragemeinde überreicht. Und nun bringe ich es wieder zurück“, meinte er und gab es der aktuellen Kantorin Martina Wagner. Im festlichen Gottesdienst, der von der Stadtkantorei musikalisch mitgestaltet wurde, ging Pastorin Uta Junginger in ihrer Predigt auf die Bedeutung der Musik für die Gemeinde und den Glauben ein. „Das Singen gehört zum Herzstück unserer Gemeinde, aber damit geben wir letztlich Gott die Ehre. Singen erfreut die Menschen, es tröstet und es verkündet“, sagte sie. Die Kantorei habe in 100 Jahren Gemeindegeschichte geschrieben und für viele der Sängerinne und Sänger gehöre der Chor zur Lebensgeschichte dazu. Damit ist der Chor auch eine „Weg- und Trostgemeinschaft“ – und habe auch durch die Begegnungen mit der Kantorei in der sächsischen Partnergemeinde Waldheim deutsch-deutsche Geschichte mitgestaltet und über Landesgrenzen hinweg zu einem englischen Chor Kontakte gepflegt.

Fotos und Text: Freitag