3. Premiere auf der Freilichtbühne: Komödie „Frau Müller muss weg“ zeigt schulisches Tohuwabohu

Das bestens amüsierte Publikum war vollauf begeistert

BARSINGHAUSEN (ta). „Volles Haus“ in der Deister-Freilicht-Bühne: Bei der dritten Premiere der Saison konnte die Vereinsvorsitzende, Julia Nunez-Bartolomé, bei der Aufführung „Frau Müller muss weg“, in der Nunez-Bartolomé selber die Hauptrolle der bemitleidenswerten Klassenlehrerin spielte, 250 Zuschauer begrüßen. Mehr Publikum ist in dieser Spielzeit aufgrund der Pandemie auch nicht zugelassen. Inzwischen sei man sich sicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, eine verkürzte Saison unter Auflagen anzubieten. Einen besonderen Applaus gab es für DFB-Regisseurin Renate Rochell, die der Waldbühne schon seit zehn Jahren die Treue hält.

Zum Inhalt: Was ist bloß in der Klasse 4b los? Die Eltern sind hochgradig besorgt, denn die schulischen Leistungen ihrer Sprösslinge befinden sich geradezu im steilen Sinkflug. Die Empfehlungen für den Besuch des Gymnasiums geraten in Gefahr, also wird die Klassenlehrerin Frau Müller zu einem Krisengespräch gebeten, denn die scheint mit ihrer Aufgabe, die Heranwachsenden gut zu unterrichten, komplett überfordert zu sein. Im Raum stehen die Vorwürfe der Konzeptlosigkeit und des pädagogischen Unvermögens. Der Dialog zwischen Elternschaft und Lehrerin eskaliert, es wird laut und schnell wird einseitig eine Lösung gefunden: Frau Müller muss unbedingt weg, denn der Kern des Problems können unmöglich die eigenen Kinder sein, meinen die Eltern. Doch es kommt noch schlimmer und die Situation droht richtig aus dem Ruder zu laufen. Das mehr als amüsante Schauspiel aus der Feder von Lutz Hübner, das von Regisseurin Renate Rochell pointiert inszeniert wird, entlarvt mit treffender Genauigkeit die sozialen Mechanismen, wenn es im Klassenzimmer mal nicht so rund läuft, wie es soll. Gleichzeitig zeigt die Komödie auch den bestehenden Leistungsdruck schon in jungen Schuljahren gnadenlos auf. Immerhin geht es um die weitere Karriere des Kindes. Die Besucher der Premierenvorstellung schlug das Stück mit den vielen dargestellten Emotionen in seinen Bann – wiederholt wurde verdient Beifall gespendet. Die weiteren Aufführungstermine finden Theaterfans auf der Homepage www.deister-freilicht-buehne.de .

Foto: ta