300 Bürger und Politiker demonstrieren gegen Pläne für den Bau einer ICE-Trasse

Schroth: „Nicht in Beton und Eisen gegen die Interessen der Menschen planen“

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GROß MUNZEL (ta). Der Entwurf im Bundesverkehrswegeplan für den möglichen Bau einer ICE-Bahntrasse für den Bereich Hannover-Bielefeld trifft auf den Widerstand zahlreicher Bürger aus den betroffenen Regionen, Landkreisen und Ortschaften. Rund 300 Demonstrationsteilnehmer folgten heute dem Aufruf der Bürgerinitiativen aus dem Munzelner Raum, aus Seelze, Bad Nenndorf sowie aus Schaumburg, Minden und Porta Westfalica, um in der Feldmark von Groß Munzel gegen die Pläne aus dem Bundesverkehrsministerium zu protestieren. Mit Transparenten und Plakaten machten sie ihrem Ärger Luft und wiesen darauf unisono hin, dass die Lebensqualität vor Ort nicht für eine reine Fahrzeiteinsparung von lediglich acht Minuten geopfert werden dürfe. Unterstützt wurden sie dabei von den Verwaltungschefs aus Barsinghausen und Seelze, einer Bundestagsabgeordneten der Grünen sowie einer ganzen Reihe von Lokalpolitikern. „Wir wenden uns nicht gegen den technischen Fortschritt, aber sind der Meinung, dass mehr Pünktlichkeit bei der Bahn völlig ausreichen sollte. Die Planer und Politiker in Berlin sollten deshalb nicht an einem Luxusproblem herumdoktern und nicht in Eisen und Beton gegen die Interessen der Menschen planen“, forderte der Vorsitzende der Vorsitzende der Bürgerinitiative für den ländlichen Raum Munzel e.V., Gerald Schroth. Er appellierte zudem an die zuständigen Politiker, alte Denkzöpfe abzuschneiden, denn der vorliegende Ansatz des Bundesverkehrswegeplans stamme noch aus den 80er Jahren. „Wer will die Trasse“, fragte Barsinghausens Bürgermeister Marc Lahmann – „offensichtlich weder die Bahn, noch die Kommunen und auch nicht das Land Niedersachsen.“ Jetzt müsse geguckt werden, wie sich das Bundesverkehrsministerium positioniere. Lahmann appellierte, andere Lösungen für den ICE-Verkehr zu finden und verwies auf eine Stellungnahme der Stadt, in der auf die Auswirkungen einer neuen Trasse auf das bestehende Wasserschutzgebiet und das Rastvogelgebiet hingewiesen worden war.

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Foto: ta