85 Jahre FFW Barrigsen: Die Wehr ist auch ein sozialer Mittelpunkt im Dorf

Heute starteten die Jubiläumsfeierlichkeiten mit dem Kommers und anschließenden Wettkämpfen im Löschbezirk / Ehrungen und Beförderungen

BARRIGSEN (ta). Die Freiwillige Feuerwehr Barrigsen zählt zwar eher zu den kleineren Wehren im Stadtgebiet, dafür ist sie im Dorf aber auch besonders stark verankert. Das wurde heute bei den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 85-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr, die traditionell mit dem Kommers eingeläutet wurden, deutlich. In die Geschichte der Wehr zurückblickend meinte Ortsbrandmeister Matthias Geddert, der der Wehr seit 2012 vorsteht, früher hätten Brände für Dörfer einen Katastrophenfall bedeutet. Dies habe sich mit der Einführung der ehemaligen Pflichtfeuerwehr, die bis 1933 bestand, und dann folgend mit der FFW geändert. Nach dem 2. Weltkrieg sei man zunächst noch mit Ostermunzel verbunden gewesen und habe dann ab 1953 wieder die Selbständigkeit erlangt. Einen großen Fortschritt habe die Inbetriebnahme des neuen und sehr viel leistungsstärkeren Einsatzfahrzeuges im Jahr 2009 bedeutet, welches wohl noch rund 20 Jahre halten dürfte. Einen festen Treffpunkt stelle das Feuerwehrhaus dar, das auch als Dorfgemeinschaftshaus genutzt werde und zuletzt umfassend saniert worden sei. Die Zusammenarbeit im Dorf funktioniere gut und dürfe nicht durch auswuchernde Bürokratie gefährdet werden, mahnte Geddert abschließend. Der Dienst in der Feuerwehr sei das höchste Ehrenamt überhaupt, lobte anschließend Bürgermeister Marc Lahmann, der in seiner Rede ebenfalls auf die örtliche Verwurzelung der Feuerwehr einging. Von den über 200 Einwohnern seien 119 Mitglieder in der Wehr, die neben dem Backhaus eine feste Institution sei. Und dass satte 14 Prozent der Bevölkerung aktiven Dienst in der Feuerwehr leisteten, das würde wohl in keinem anderen Ortsteil Barsinghausens erreicht, so Lahmann. Bei der Feuerwehr gehe es nicht nur ums Löschen, sondern hier würden die Menschen feste Strukturen finden und könnten sich zuhause fühlen, meinte die Landtagsabgeordnete und Ratsvorsitzende, Claudia Schüßler in ihrem Grußwort. Dies sei gerade im heutigen digitalen Zeitalter mit seinen Umbrüchen wichtig. Das Geheimnis der Barrigser Wehr liege im Zusammenhalt, schloss sich auch CDU-Ratsmitglied Max Matthiesen an. Aus dem Kreis der Feuerwehren hob Stadtbrandmeister Dieter Engelke hervor, dass die Ortsfeuerwehr ein Garant für Hilfeleistungen und Kameradschaft sei, während sein Stellvertreter, Sascha Krause, in seiner Funktion als stellvertretender Brandabschnittsleiter attestierte: „Hier ist die Tagesalarmstärke stets gesichert.“ Befördert wurden Mike Finger zum Feuerwehrmann, Lara Sophia Dreilich zur Oberfeuerwehrfrau, Baris Orakli zum Oberfeuerwehrmann, Leon Sermond zum Hauptfeuerwehrmann und der stellvertretende Ortsbrandmeister, Patrick Sermond, zum Oberlöschmeister. Geehrt wurden Erich Alten für 50-jährige Mitgliedschaft sowie Michael Fieker, der letztes Jahr nach 33 Jahren im Kommando ausgeschieden war. Außerdem wurde Edith Hesse für ihre 25-jährige Mitgliedschaft und ihre engagierte Hilfe zum Ehrenmitglied ernannt. Nach dem Kommers schlossen sich die Wettkämpfe im Löschbezirk mit den Ortsfeuerwehren Landringhausen, Holtensen, Groß Munzel und Barrigsen sowie am Abend das Public Viweing an. Am morgigen Sonntag geht es zunächst mit einem Gottesdienst um 9.30 Uhr weiter. Es folgen die Kranzniederlegung und das Katerfrühstück um 11.30 Uhr.

Foto: ta