„Aktiv für Barsinghausen“: Integrationsbeirat soll wieder politisches Beratungsinstrument werden

Der Beirat sollte erneut besetzt werden, meinen Bettina Klein und Kerstin Beckmann von der Wählergemeinschaft

BARSINGHAUSEN (red). „Trotz der von der Verwaltung geschilderten „Schwierigkeiten“ bei der Besetzung eines funktionierenden Integrationsbeirates ist die im Sozialausschuss am 20.09.2017 beschlossene Aufhebung der Satzung für den Integrationsbeirat ein großer Fehler und bedeutet einen Rückschlag für die Weiterentwicklung der Integration in Barsinghausen. Denn die Vorstellung der Verwaltung, der „Runde Tisch Integration in der Stadt Barsinghausen“ hätte faktisch die Aufgaben übernommen, die ursprünglich dem Integrationsbeirat zugedacht wurden, ist unserer Meinung nach falsch. Beide Gremien sind grundsätzlich verschiedene Instrumente. Der „Runde Tisch“, der sich auf Anregung des Integrationsbeirates gebildet hatte, hat laut seiner Geschäftsordnung eine reine Koordinierungsfunktion für die Gruppen und Institutionen, die im Bereich Integration tätig sind, zum Ziel und kann die vielfältige Arbeit eines Integrationsbeirates nicht ersetzen. Dass der Runde Tisch zurzeit einen Handlungsleitfaden für die Inklusion in der Stadt Barsinghausen zusammen mit der Fachhochschule erarbeitet, ist der Vakanz eines Integrationsbeirates geschuldet, dass dieses Thema überhaupt im Sozialausschuss thematisiert wurde, geht auf einen Antrag von Aktiv Für Barsinghausens-WG zurück. Ein Integrationsbeirat aber ist vor allem ein in die Politik wirkendes Gremium, das u.a. die wichtige Aufgabe hat, Problemfelder wie Wohnumfeldgestaltung, Gewaltprävention, Teilhabe am Schulleben usw. zu benennen und zu bearbeiten, sowie auf den Abbau von institutionellen und strukturellen Hindernissen hinzuwirken. Dazu leitet der Integrationsbeirat Anträge, Stellungnahmen und Empfehlungen an die Ausschüsse und ggf. den Rat weiter. Entsprechend dieser Aufgabe waren auch in der vergangenen Ratsperiode in vielen Ausschüssen Vertreter des Integrationsbeirates als nicht-stimmberechtigte Mitglieder vertreten. Der Rat sollte die Entscheidung des Sozialausschusses revidieren und die Verwaltung auffordern, einen erneuten Anlauf zur Besetzung eines Integrationsbeirates zu starten. Denn gerade aktuell erscheint der Versuch einer Wiedergründung vielversprechend und notwendig, weil die langfristig angelegte praktische Integrationsarbeit nach der Bewältigung akuter Probleme der Aufnahme im Mittelpunkt steht. Viele Ehrenamtliche beschäftigen sich damit und Menschen mit Migrationshintergrund streben einen längerfristigen Aufenthalt an. Aus beiden Gruppen heraus kann eine gestiegene Bereitschaft erwachsen, den Integrationsbeirat neu zu beleben. Dabei könnte der Runde Tisch einen wertvollen Beitrag leisten, indem er die in ihm vertretenen Gruppen ermutigt, Besetzungsvorschläge zu machen und gezielt ihnen bekannte Mitbürger mit Migrationshintergrund anzusprechen“, so Kerstin Beckmann und Bettina Klein von „Aktiv für Barsinghausen“.