Altenpflege: Gebraucht werden flexiblere Lösungen für den Einzelnen

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch informiert sich im Brigittenstift über Probleme und Wünsche IMG_4371BARSINGHAUSEN (ta). Der Mangel an Fachkräften im Pflegebereich stellt seit Jahren ein Problem dar. Über diesen Teilaspekt, aber auch über andere bestehende Defizite bei der Betreuung von alten Menschen tauschten sich heute die Pflegedienstleitung vom Brigittenstift mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten, Matthias Miersch, aus. Insgesamt 82 Mitarbeiter beschäftigt die Einrichtung am Rande des Deisters. „Wir könnten sofort eine examinierte Kraft einstellen, finden sie aber nicht“, erklärte Leiterin Kai Dettmer. Zudem könne man neben den aktuell fünf Auszubildenden noch einen freien Platz anbieten. Generell sollte der wirkliche Bedarf an Pflegeleistungen besser abgebildet werden. Dazu gehöre auch die Berücksichtigung des tatsächlichen zeitlichen, personellen und qualitativen Aufwandes, zum Beispiel bei der Betreuung von Demenzerkrankten. Darüber hinaus sollten den Einrichtungen mehr Möglichkeiten zum Ausprobieren von verschiedenen Wohnformen eingeräumt werden, so Dettmer. Ein weiteres Problem sei, dass häufig Menschen ins Brigittenstift kämen, bei denen die Pflegestufe noch gar nicht geklärt sei. Matthias Miersch bemängelte, dass die Themen Pflegebedürftigkeit und Alter immer noch ein gesellschaftliches Tabu seien und dass der Gesetzgeber eine zu ausgeprägte Kategorisierung der Pflegestufen wolle. Hier müsse man flexibler werden und gleichzeitig im Blick haben, dass die Pflegeeinrichtungen mit ihren Einnahmen personell und finanziell planen könnten. Susanne Schott-Lemmer vom Trägerverein des Brigittenstifts und Kai Dettmer gaben auch zu bedenken, dass die Kategorien der Pflegestufen häufig nicht mit der Realität übereinstimmten. Miersch betonte, die Politik suche noch nach den richtigen Ansätzen, berücksichtigt werden müsse, dass jeder Mensch und jede Situation anders sei. Im Raum stehe die Frage, wie viel die Pflegekonzepte der Gesellschaft wert seien, so der Bundestagsabgeordnete.   Foto: ta