Am Feiertag einfach mal das schöne Herbstwetter genießen

Deister Echo ging im Süntel fremd

BARSINGHAUSEN/SÜNTEL (ta). Temperaturen knapp über 20 Grad und eine Schönwetterphase, die wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passte: Diese Gelegenheit ließen sich am gestrigen Feiertag zur Deutschen Einheit zahlreiche Ausflügler nicht entgehen. Auch Deister Echo war unterwegs, diesmal im Süntel, wo unter anderem der Besuch von Niedersachsens höchster Klippe sowie die Begehung eines sagenumwobenen Schlachtfeldes auf dem Programm stand. Start der gut viereinhalbstündigen Tour war bei der nahezu ausgetrockneten Quelle des Blutbachs auf der Nordseite des Süntels. Da der Bach im Verlauf der tiefen Schlucht in Richtung „Baxmann Baude“ aber über mehrere Zuläufe verfügt, war das Bett nach rund 3,5 Kilometern denn doch einigermaßen mit Wasser gefüllt.

Nun stand die einzige und schon wohlbekannte Strapaze an. Der Aufweg zum Anziehungspunkt Hohenstein erfolgt nämlich aufgrund der knackigen Steigung über unzählige, im Boden befestigte Treppenstufen. Nach 20 Minuten und literweise Flüssigkeitsverlust erreicht man dann den alten germanischen Kultplatz zu Ehren der Frühlingsgöttin Ostara.

Die teilweise bis zu 50 Meter hohe Steilwand hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Beim Bad in der warmen Herbstsonne genossen hier zahlreiche Wanderer die schöne Aussicht ins Weserbergland. Es ist aber auch ein Ort zahlreicher Tragödien, denn nicht wenige Wagemutige haben im Laufe der Jahre ihre unvorsichtige Annäherung an den Rand der Klippe mit dem Leben bezahlt. Inzwischen war die Puste wieder in die Lunge des Verfassers zurückgekehrt und so konnte es weitergehen.

Die einzige Pause gab es nach weiteren 3,5 Kilometern in der zentral gelegenen Süntelkammhütte, wo sich in den fast fünf Jahrzehnten seit Bestand unzählige Einkehrer an den Innenwänden verewigt haben. Auf dem Rückweg stand dann noch die Besichtigung des „Dachtelfelds“ auf dem Programm, wo die Sachsen der Überlieferung nach dem vorrückenden Karl dem Großen die einzige Niederlage beigebracht haben sollen.

Allerdings wirkte das schlichte Hinweisschild mit seiner mangelhaften Rechtschreibung und Grammatik wenig vertrauenseinflößend. Viel besser war der abschließende Gang am Rand einer großen Schlucht mitten im Süntel und kaum war das Auto erreicht, fing es auch schon an zu regnen. Gutes Timing!

Foto: ta