Am Mittwochmorgen verlässt ein weiterer Hilfskonvoi Barsinghausen in Richtung Kovel

BARSINGHAUSEN (red).

In der Barsinghäuser Stadtverwaltung werden momentan letzte Vorbereitungen für den nächsten Hilfstransport nach Kovel getroffen. Am frühen Mittwochmorgen wollen sich Mitarbeiter der Verwaltung gemeinsam mit Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren aus Groß Munzel und Egestorf auf den Weg nach Warschau machen. Dort wollen sie sich mit Vertretern aus Kovel treffen, um ihnen vier Fahrzeuge zu übergeben. „Zwei der Fahrzeuge hat uns die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zur Verfügung gestellt“, sagt Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof. Dabei handelt es sich nach Angaben des Verwaltungschefs um einen Pritschenwagen mit Doppelkabine und einen Kipper mit integriertem Kran.

Außerdem werden zwei Feuerwehrfahrzeuge an die Vertreter aus der Partnerstadt übergeben, wie Stadtsprecher Benjamin Schrader anfügt. Dabei handelt es sich um ein Tanklöschfahrzeug, das bislang bei der Ortsfeuerwehr Egestorf im Einsatz war, und ein Löschgruppenfahrzeug aus Groß Munzel. Wie Benjamin Schrader weiter ausführt, habe der Rat im vergangenen Jahr beschlossen, die beiden in die Jahre gekommenen Fahrzeuge nicht über eine Online-Plattform zu versteigern, sondern an die Stadt Kovel abzugeben. Nach Angaben von Bürgermeister Henning Schünhof wird außer den vier Fahrzeugen auch noch ein größerer Posten Einsatzkleidung für die Feuerwehr mit nach Kovel geschickt. „Die Gehrdener Kameradinnen und Kameraden haben in ihrer Kleiderkammer noch umfangreiches Material zusammengestellt und uns über den kurzen Dienstweg zur Verfügung gestellt“, bedankte er sich bei den Einsatzkräften der Nachbarkommune. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben 16 Transporte Barsinghausen mit Ziel Kovel verlassen. Weit mehr als 300 Tonnen an Hilfsgütern sind dabei in die Partnerstadt gebracht worden. „Das Spektrum reicht dabei von Lebensmitteln und Medikamenten über Bekleidung und Hygieneartikel bis hin zu Katastrophenschutz-Ausrüstung und vier Feuerwehrfahrzeugen“, zählt Stadtsprecher Benjamin Schrader auf. Darüber hinaus seien auch Möbel zur Einrichtung von Klassenräumen und Privatwohnungen in die Ukraine geschickt worden.

Wie Bürgermeister Henning Schünhof berichtet, sei die Situation in Kovel weiterhin angespannt. An den Nerven zehren außer den fast schon regelmäßigen Luftalarmen die vielen Gefallenenmeldungen. „Es vergeht kaum eine Woche, in der die örtlichen Medien nicht den Tod eines Soldaten aus dem Bezirk Kovel vermelden. Mein Amtskollege Igor Tschaika erzählt mir bei unseren regelmäßigen Austauschen per Videokonferenz davon, wie tief die Verluste die Menschen in Kovel berühren“, so Henning Schünhof. Umso wichtiger seien die Hilfslieferungen aus Barsinghausen. „Wir versuchen den Menschen vor Ort das Gefühl zu vermitteln, in diesen schweren Stunden nicht allein zu sein“, betont er. Gemeinsam mit Kovels zweiter deutscher Partnerstadt Saarbrücken wollen Henning Schünhof und Benjamin Schrader auch in diesem Jahr wieder Förderpakete und Hilfsprogramme akquirieren. „Wenn alles klappt, ist in diesem Jahr neben der materiellen Hilfe auch die Förderung von Facharbeitern möglich“, sagt der Stadtsprecher. Sowohl Barsinghausen als auch Saarbrücken wollen entsprechende Anträge gemeinsam mit der Stadt Kovel einreichen. „Im Jahr 2023 sind wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus Saarbrücken zusammengerückt, und wir wollen in diesem Jahr die Zusammenarbeit der drei Kommunen weiter vertiefen“, erklärt Bürgermeister Henning Schünhof abschließend.

Foto: Stadt