Amphibien beginnen in Kürze mit ihrer jährlichen Wanderung

REGION (red).

Nach den vielen kalten Wintertagen und -nächten gab es in Niedersachsen nun bereits erste Abende über fünf Grad Celcius. Zusammen mit der insgesamt feucht-nassen Witterung ist dies das Startsignal für viele unserer heimischen Amphibien, sich auf den Weg zu ihren Paarungsgewässern zu machen. Auch deutlich vor der eigentlichen Saison konnten in diesem Jahr schon im Rahmen von Zufallsfunden Amphibien gesichtet werden. So wurden seltene Kammmolche bereits Anfang Januar, als die Temperaturen sehr mild waren, in einem Gartenteich entdeckt. Ende Januar wurde sogar ein über den Schnee wandernder Feuersalamander beobachtet. Vielerorts haben Ehrenamtliche des NABU deshalb bereits vor Wochen Amphibienzäune entlang viel befahrener Straßen errichtet. Die sich an den Zäunen sammelnden Tiere werden von den Ehrenamtlichen auf die andere Straßenseite getragen und so vor dem Straßentod bewahrt. Ohne dieses vielfache, ehrenamtliche Engagement wäre es um die Kröten und Frösche deutlich schlechter bestellt. Die Tiere werden dabei aber nicht einfach nur wieder freigelassen, sondern bei dieser günstigen Gelegenheit auch gleich nach der Art bestimmt und vor allem gezählt.

NABU Niedersachsen bittet um angepasste Fahrweise: „Leider können nicht überall entsprechende Schutzzäune aufgestellt werden. In manchen Bereichen mit hohem Amphibienaufkommen findet sich deswegen das Gefahrenzeichen „Amphibienwanderung“, welches davor warnt, dass Tiere die Fahrbahn überqueren. In diesen Abschnitten ist, insbesondere in den Nacht- und frühen Morgenstunden, erhöhte Aufmerksamkeit sowie reduzierte Geschwindigkeit auf den Straßen erforderlich“, betont Ralf Berkhan, Amphibienexperte des NABU Niedersachsen. Die über viele Jahre an den Amphibienzäunen gesammelten Daten, aber auch die Zufallsfunde geben wertvolle Hinweise über die Lebensweise und die Bestandsentwicklung unserer heimischen Amphibien und können so zu ihrem Schutz beitragen.

Foto: Köm