Antikriegstag: Redner mahnen bei DGB-Kundgebung zur Wachsamkeit

BARSINGHAUSEN (ta).

75 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und auf den Tag genau 81 Jahre nach dem Überfall von Nazi-Deutschland auf das benachbarte Polen erinnerten gestern knapp 30 Teilnehmer auf Einladung des DGB-Ortsverbands Barsinghausen und der Wennigser Gruppe der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) an die Ursachen von Krieg und Holocaust.

Am Denkmal für die Opfer von zwei Weltkriegen warnte Ingo Arlt von der IG Metall aber auch vor aktuellen Tendenzen in der rechten Szene: Angesichts von Leuten, die vor dem Deutschen Bundestag die Reichsfahne schwenkten, brauche es Menschen, die sich dem entgegenstellten. Jahrzehnte nach dem Krieg falle seine Bestandsaufnahme eher nüchtern und zwiespältig aus, denn trotz der 60 Millionen Kriegstoten beliefen sich heute die weltweiten Rüstungsausgaben auf rund zwei Billionen US-Dollar und hier spiele auch Deutschland nicht gerade eine rühmliche Rolle. Die Bundesrepublik sei nämlich der viertgrößte Rüstungsexporteur auf der Welt. Und angesichts der Corona-Krise sei es völlig unverständlich, dass dreimal soviel Geld in den Wehretat wie in das Gesundheitssystem fließe, so Arlt, der auch das Willy Brandt-Zitat „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“ anführte.

Hauptredner Andreas Nolte vom VVN – Bund der Antifaschisten betonte, der Kriegsbeginn am 1. September 1939 sei ein Fest für die deutsche Rüstungsindustrie gewesen. Der heute wieder um sich greifende Militarismus und auch Rassismus in vielen Teilen der Welt führe letztendlich zu mehr Aufrüstung. Auch wegen Leuten wie Trump würden gleichzeitig die multilateralen Beziehungen zunehmend zerfallen. Mit Kritik sparte Nolte auch an der NATO nicht. Das Militärbündnis expandiere immer weiter gen Osten und dabei seien auch die deutsche Regierung und deutsche Soldaten beteiligt.

Foto: ta