Anwohner fordern mit „Protestspaziergang“ eine sichere Querungshilfe an der Wilhelm-Heß-Straße

Gewünscht wird eine Ampel zwischen dem Bericoweg und dem Hartjehäuser Weg / SPD-Vorsitzender Dobelmann holt Informationen zur Verkehrszählung bei Landesbehörde ein

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BARSINGHAUSEN (ta). Schon seit Jahren fordern Anwohner im Neubaugebiet am Bullerbach einen sicheren Überweg an der viel befahrenen Wilhelm-Heß-Straße. Schon vor zwei Jahren hatte sich die SPD dem Thema angenommen und die Wünsche der Anlieger unterstützt. Zudem gibt es einen einstimmigen Ratsbeschluss, der die Etablierung einer Querungshilfe an der Wilhelm-Heß-Straße durch die Stadt vorsieht, sollte die zuständige Landesbehörde keinen Handlungsbedarf sehen. Inzwischen fühlen sich die Anwohner, die auch eine Bürgerinitiative gegründet haben, ziemlich verschaukelt, weil bislang nichts passiert ist. Daher trafen sich heute Nachmittag rund 80 Anwohner zu einem Protestspaziergang, der bis zur Kreuzung an der Rehrbrinkstraße führte. Hierfür hatte die Polizei extra einen Fahrstreifen vorübergehend für den Verkehr gesperrt. Gegenüber Deister Echo zeigten sich Markus Nolte und Fabian Best von der Bürgerinitiative enttäuscht, dass weder die Stadtverwaltung, noch die Landesverkehrsbehörde Auskunft erteilt hat, wie es in Sachen Querungshilfe weitergehen soll. „Wir fordern den Bau einer Ampelanlage zwischen den Einmündungen zum Bericoweg und dem Hartjehäuser Weg, damit unsere Kinder, aber auch ältere Leute sicher auf die andere Straßenseite gelangen können. Hinter dieser Forderung stehen 99 Prozent der insgesamt 270 Anwohner im Neubaugebiet“, erklärten Best und Nolte. Noch in den vergangenen Woche hatte Bürgermeister Marc Lahmann informiert, dass eine Auswertung der Verkehrszählung durch die Landesbehörde im letzten Jahr noch nicht vorliege. Daraufhin hat sich der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Reinhard Dobelmann, nun selber ans Telefon gesetzt und erhielt nach wenigen Anrufen die gewünschten Informationen. Danach hatte die Verkehrszählung am 7. Juli 2015 in den Zeiten 6 bis 10 Uhr und von 15 bis 19 Uhr stattgefunden. Entgegen der Darstellung der Stadtverwaltung, dass es bei der Geschwindigkeit keine größeren Auffälligkeiten gebe, wird insbesondere ortseinwärts deutlich zu schnell gefahren. In der Spitzenzeit von 17 bis 18 Uhr würden demnach 85% der Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs sein. Nach Ansicht der Landesbehörde soll dieser Wert deutlich zu hoch sein. Als mögliche Maßnahmen schlägt sie einen Kreisverkehr, häufige Geschwindigkeitskontrollen oder auch ein stationäres Blitzgerät vor. Laut der Behörde hätten in der Spitzenzeit allerdings nur zehn Fußgänger die Straße überquert. Bei dieser Frequenz werde die Behörde aber keinen Fußgängerüberweg mit einer Dunkelampel bauen. Nach Ansicht von Reinhard Dobelmann ist nun die Stadt in der Pflicht, Wort zu halten und selber tätig zu werden. Mit dem Bau einer Ampelanlage, die Kosten von 35.000 bis 50.000 Euro verursachen würden, würde sich sicherlich auch die Zahl der Straßenüberquerungen erhöhen, da der längere Weg bis zur Rehrbrinkstraße entfallen würde, so Dobelmann. Von der Stadtverwaltung nahm heute übrigens niemand an der Aktion der Bürgerinitiative teil.

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Foto: ta