Anzeichen für eine Fusion der Kirchengemeinden Hohenbostel und Bantorf verdichten sich

BANTORF/HOHENBOSTEL (red).

Fusionieren die beiden Gemeinden aus Bantorf und Hohenbostel in einer gemeinsamen neuen Gemeinde? Diese Frage wurde nun – nach der Gemeindeversammlung am Freitag, 10. Februar in Bantorf – eine Woche später auf einer weiteren Versammlung der Thomasgemeinde im Gasthaus Schisanowski beraten. „Hier im Saal ist es kommunikativer, als in der Kirche. Deshalb haben wir an diesen ungewohnten Ort eingeladen. Und deshalb geht auch die erste Runde Getränke auf uns“, meinte Pastorin Elke Pankratz-Lehnhoff in der Begrüßung vor gut 50 Teilnehmenden, darunter auch Gäste aus Bantorf. Moderiert wurde die Gemeindeversammlung vom früheren Superintendenten Hermann de Boer. Im ersten Teil der Veranstaltung stellten Haupt- und Ehrenamtliche die verschiedenen Arbeitsbereiche der Gemeinde vor, unter anderem die Kindertagesstätten in Wichtringhausen und Winninghausen, die mittlerweile in Trägerschaft des Kindertagesstättenverbandes Calenberger Land liegen, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die verschiedenen Gottesdienste, die häufig im Team vorbereitet werden, die Arbeit mit Seniorinnen und Frauen, diakonische Hilfen oder  die Jugendband oder auch die beliebten Scheunengottesdienste Heiligabend. „Anhand der Berichte sehen sie, dass viel angeboten wird. Aber in fast jedem Bericht wurde auch deutlich, dass weitere Unterstützung gern gesehen wird“, fasste Hermann de Boer zusammen und leitete über zur Diskussion um die mögliche Fusion der Nachbargemeinden in den Bördedörfern. „Die Fusion ist ja wie ein Schreckgespenst, das umgeht“, meinte er und erinnerte an die Gründe, über eine engere Zusammenarbeit nachzudenken. In seinem Dienst im Kirchenkreis sei er bereits mit der Frage befasst gewesen, wie bei geringer werdenden Mitgliederzahlen und kleineren Gemeinden mit dem „Mangel umgegangen werden kann, so dass trotzdem noch gute Arbeit geschieht“. Seit der Reformation gäbe es zwei Gemeinden in Bantorf und Hohenbostel, die aber in der meisten Zeit – durchgängig seit 1800 – von einem Pfarramt versorgt werden. „Das war immer ein Hilfskonstrukt, seit über 200 Jahren“, erklärte Hermann de Boer. Angestoßen von der letzten Visitation im Sommer letzten Jahres, so erinnerte Pastorin Elke Pankratz-Lehnhoff, hätten sich beide Kirchenvorstände erneut intensiv mit der Frage einer Fusion befasst. Vor allem die Erleichterungen in der Verwaltung und in der Haushaltsführung seien von Vorteil. Gleichzeitig bestünde die Sorge, bei der nächsten Kirchenvorstandswahl 2018 wieder, wie bereits vor fünf Jahren, eine zu geringe oder gerade ausreichende Anzahl von Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Die meisten Redebeiträge unterstützten anschließend das Zusammengehen beider Gemeinden. „Wir wollen unsere Dörfer nicht aufgeben, aber die Verwaltung erleichtern“. „Praktisch ändert sich nichts an den Angeboten“. „Das DRK hat es doch vorgemacht“, waren verschiedene Äußerungen. Gleichzeitig wurde Verständnis geäußert für Emotionen und Ängste, die vor allem in Bantorf eine Rolle spielten. Hier werde befürchtet, nicht mehr ausreichend vertreten zu sein, meinte eine Bantorferin. Doch auch diese Bedenken versuchten Aktive aus dem Kirchenvorstand zu zerstreuen. So sei es auch ein Wunsch in Hohenbostel, dass Mitglieder aus Bantorf im künftigen Kirchenvorstand vertreten sind. Sollten sich keine Interessierten zur Wahl stellen, könnten auch Bantorfer in das neue Gremium berufen werden. Abschließend stimmten alle anwesenden Mitglieder der Thomasgemeinde bei einem Meinungsbild, das abgefragt wurde, für eine Fusion.

Foto: Freitag