Auch Barsinghausens Waldbesitzer fordern eine Honorierung für den geleisteten Klimaschutz

Informationskampagne macht zudem auf die zunehmend schwierige finanzielle Situation der Waldbauern aufmerksam

Wilhelm Gieseke und Regine Köhler von der Forstinteressentenschaft machen auf die wichtige Funktion des Waldes als Klimaschützer aufmerksam.

BARSINGHAUSEN (ta). Bei einem Ortstermin im Deister haben der Vorsitzende der Forstinteressentenschaft Barsinghausen-Altenhof, Wilhelm Gieseke, und Vorstandsmitglied Regine Köhler auf die zunehmend schwierige Lage von Waldbesitzern und Förstereien und zugleich auf die wichtige Funktion des Waldes als Klimaschützer aufmerksam gemacht. Als deutlich sichtbares Zeichen steht die „8“ dabei für die Klimaschutzanstrengungen, denn jeder Hektar Wald absorbiert im Jahresdurchschnitt acht Tonnen Kohlendioxid. Dies entspricht dem durchschnittlichen Kohlendioxid-Fußabdruck eines deutschen Bürgers. Außerdem könne durch den nachwachsenden Rohstoff Holz der Kohlendioxidausstoß weiter gesenkt werden. Hochgerechnet bedeutet das, dass in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern bundesweit eine jährliche Leistung für den Klimaschutz in einer Größenordnung 127 Millionen Tonnen Kohlendioxid erbracht wird. Allerdings hätten der Klimawandel, die Schädigung von Bäumen durch den Borkenkäfer sowie gesunkene Holzpreise dazu geführt, dass es für die Besitzer und Bewirtschafter des Waldes immer schwieriger werde, diese Leistung zu erbringen. Vor diesem Hintergrund forderten die Forstleute eine finanzielle Honorierung für ihren Beitrag zum Klimaschutz, erklärte Wilhelm Gieseke. Bilanziell rechne sich die Holzernte längst nicht mehr, man müsse teilweise sogar draufzahlen. Im Bereich der Forstinteressentenschaft Barsinghausen, der sich etwa vom Bullerbachtal bis zur Höhe des Baltenwegs erstreckt, seien durch die Betreuung des Kniggeschen Forstes rund 25.000 Buchen gepflanzt worden, da zuvor auf einer Fläche von 20 Hektar die vom Borkenkäfer geschädigten Fichten hätten gefällt werden müssen. Abgerundet worden sei die Anstrengung zur Wiederaufforstung durch das Einbringen von Eichen, Douglasien und anderen Baumarten – teilweise mit Schutzumzäunung versehen – damit hier wieder ein Mischwald entstehen könne, so Gieseke. Der eigene Waldbereich umfasse eine Größe von zirka 250 Hektar, dies entspreche einer jährlichen Bindung von Kohlendioxid in Höhe von rund 2000 Tonnen. Auf der einen Seite wolle man die vielen Menschen, die den Wald in ihrer Freizeit aufsuchten, für die wichtige Funktion eines intakten Forstes sensibilisieren. Zudem sollten Politik und Gesellschaft die erbrachten Leistungen der Waldbesitzer mit unterstützenden Geldern künftig stärker honorieren.

Foto: privat (ka)