Auch in hoch technisierten Unternehmen zählt immer noch der menschliche Faktor

Barsinghäuser Senioren besuchen Sennheiser electronic

BARSINGHAUSEN (red). Das Seniorenbüro Barsinghausen hatte zum Besuch der Fa. Sennheiser in der Wedemark eingeladen. Trotz des üblichen Staus auf der A 2 erreichte die Besuchergruppe mit ihrem  Bus pünktlich den Betrieb. Nach der Begrüßung wurden die Barsinghäuser in den´Store´Raum geführt. Hier war eine große Auswahl von Produkten in Glasvitrinen ausgestellt. Man erfuhr, dass das Unternehmen im Jahr 1945 von Fritz Sennheiser gegründet und heute in dritter Generation der Familie weitergeführt wird. Z.Zt.  arbeiten ca. 1200 Mitarbeiter im Werk Wedemark, weltweit insgesamt  2700. Zwei Werke befinden sich noch in Irland und den USA. Anfangs wurden Messgeräte hergestellt. Der  eigentliche Start zur Fertigung neuer Produkte begann mit einem Auftrag der  Fa. Siemens & Halske über 100 Mikrofone. Dies war der Anfang, die Mikrofone wurden technisch mehr und mehr verbessert. Bald kam das erst drahtlose Mikrofon auf den Markt. Ende der 60er Jahre wurde die Herstellung von Kopfhörern  für Musikübertragungen aufgenommen. Bisher wurden Kopfhörer nur von Funkern verwendet. Nun waren  die von Sennheiser produzierten Geräte  ein ´Renner´ am Markt und in der Unterhaltungsbranche für individuelles Hören unverzichtbar.

Die Besucher staunten, dass ein besonderer  Spezialkopfhörer schon mal eben 20000 DM kostete, z.B. das Modell ´Orpheus´. Das verbesserte Nachfolgemodell HE 1 ist inzwischen bei mehr als 50.000 Euro angelangt. Dieses und andere Modelle konnten von den Gästen besichtigt werden. Z.B.  sog.  Headsets für Piloten. Sie ermöglichen  einen störungsfreien Empfang des Funksprechverkehrs, durch Sprachkompensation, d.h. Geräuschunterdrückung des Fluglärms. Im wesentlichen stellt Sennheiser Mikrofone, Kopfhörer, Headsets für PC und Office her, ferner auch Anlagen für Audiolgie(Hörhilfen) und Drahtlostechnik für Fernsehen, Bühne und Konferenz. Nun wurden die Besucher in die Produktionsräume geführt. Im Evoline-Bereich findet  unter Einsatz von Robotern bzw. vollautomatischen Fertigungsanlagen  eine Massenproduktion von dynamischschen Wandlern statt. Dort sind nur wenige Mitarbeiter zu sehen. Anders dagegen in der Vorfertigung, wo verschiedene Einbauteile hergestellt werden. Die Komponenten bestehen z.T. aus Kunststoff, die im Spritzverfahren hergestellt werden. Weitere Materialien sind Messing, das für eine gute Akustik wichtig ist  und Alu, wegen der  strapazierfähigen, leichten Oberflächenstruktur. Die Gruppe wurde an einem speziellen Trakt vorbei geführt, der nicht betreten werden durfte, einem sog. ´Reinraum ´.Durch die Fenster konnte man von außen sehen, dass in diesem Bereich  ausschließlich Frauen tätig  sind. Sie waren damit beschäftigt –  unter Mikroskop – winzige  Einzelteile für Mikrofone  zusammenzusetzen. Hier ist weibliches Fingerspitzengefühl  erforderlich. Laut Angabe der Rundgangführerin wäre hierfür maschinelle Arbeitsgänge nicht möglich, da zu unwirtschaftlich. Wie beruhigend , dass der Mensch nicht überall zu ersetzen ist! 

Nach beendetem Rundgang  waren die Barsinghäuser höchst beeindruckt von der Werksbesichtigung. Sie hatten einen Betrieb kennen gelernt, der sich  durch fortlaufende Innovationen und Weiterentwicklungen auszeichnet und dadurch am Weltmarkt bestehen kann.

Foto: privat