BARSINGHAUSEN (red).
Fünf Tage in der Natur, mit Wanderungen, Ausflügen und jeder Menge neuer Eindrücke: Bei einer Seminarwoche im Deister haben sich jetzt Beschäftigte der Diakonischen Werkstätten sowie Klientinnen und Klienten des Betrieblichen Inklusionsdienstes der Diakonie Stiftung Salem einer besonderen Herausforderung gestellt. Die Erfahrungen der Waldwoche sollen ihnen insbesondere in der beruflichen Qualifizierung zugutekommen. Finanziert werden konnte das Angebot durch Förderungen der Volksbank Mindener Land und der Robbering-Stiftung. „In der Naturerleben unsere Teilnehmenden ihre eigenen Stärken und Schwächen ganz anders als auf der Arbeit“, erzählt Petra Meyer zu Allendorf, die als Integrationsassistentin in den Diakonischen Werkstätten Beschäftigte auf dem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt begleitet. Mit dem erlebnispädagogischen Angebot möchte sie ihre Klientinnen und Klienten eine Zeit lang aus der Komfortzone holen. Denn wandern im Wald gehört für die meisten Teilnehmenden nicht unbedingt zum Alltag. Weil das Gehen an den Hängen und auf unebenen Wegen schon mal anstrengend werden kann, war bei der Waldwoche Durchhaltevermögen gefragt. In der Natur konnten die Teilnehmenden lernen, ihre eigenen Grenzen zu überwinden.
Das gilt nicht nur für körperliche, sondern auch für die soziale Grenzen. Fünf Tage lang auf engem Raum, mit Stockbetten im Naturfreundehaus, gemeinsamen Mahlzeiten und Aktivitäten – ohne Offenheit und Kompromissbereitschaft funktioniert das nicht. Andre Deterding, Sozialarbeiter beim Betrieblichen Inklusionsdienst der Mindener Diakonie, ist beeindruckt, wie schnell die Gruppe zusammengewachsen ist. Verbindliche Absprachen und gegenseitige Rücksicht waren im Naturfreundehaus nach ein paar Tagen selbstverständlich. Dazu trugen sicher auch die abendlichen Reflexionsveranstaltungen bei, in denen die Gruppe die Aktivitäten und Erlebnisse besprechen und auswerten konnte. „Ich habe selten so eine tolerante und nette Runde erlebt“, bestätigt auch Naturpädagoge Kai Kunze. Einen Nachmittag lang hat der Experte die Teilnehmenden durch den heimischen Wald geführt und ihnen dabei viele kleine und große Naturphänomene gezeigt. „Es kommen total viele Impulse aus der Gruppe“, freut sich Kai Kunze. Dass ihre Klientinnen und Klienten mit dieser Offenheit und Neugier auch bei potenziellen Arbeitgebern punkten können, davon sind Andre Deterding und Petra Meyer zu Allendorf überzeugt.
Fotos: Diakoniestiftung Salem