Aufstehen gegen Ausgrenzung und Hass: „The ‚Night‘ Holocaust Concert“ gastiert am 27. Januar in Hannover

Gratis-Tickets gibt es auch im Umland

REGION (red). Der 27. Januar 1945 ist untrennbar mit der deutschen Geschichte verbunden. Als Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erinnert das Datum seit 2005 an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. 2020 jährt sich der Tag zum 75. Mal. Aus diesem Anlass bringt die Region Hannover in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover, der Villa Seligmann und dem Verein für Völkerverständigung und Toleranz e.V. ein internationales Konzertereignis nach Hannover: Das „The ‚Night‘ Holocaust Concert“ erlebt am Montag, 27. Januar 2020,  im Kuppelsaal des Hannover Congress Centrum seine Deutschland-Premiere. Der Eintritt ist – bei Vorlage einer entsprechenden Karte – frei. Tickets sind im hannoverschen Umland in allen Geschäftsstellen von HAZ und Heimatzeitungen Madsack oder in den kommunalen Bürger- und Kulturbüros erhältlich. Eine vollständige Liste ist im Internet unter www.hannover.de/holocaust-konzert zu finden. Das Konzert verbindet die liturgische Synagogal-Musik von Leib Glantz (1898 – 1964), einer der bedeutendsten Kantoren weltweit, mit Textauszügen aus dem Buch „Die Nacht“ von Elie Wiesel. In seinem Werk schildert der amerikanisch-rumänische Holocaustüberlebende, Friedensnobelpreisträger, Schriftsteller, Hochschullehrer und Publizist die zutiefst bewegende und eindringliche Erinnerung an seine Zeit als 15-Jähriger im Vernichtungslager Auschwitz. Die Konzertlesung ist dem 2016 verstorbenen Wiesel gewidmet. Die – auch auf große Leinwand projizierten – Textpassagen aus „Die Nacht“ werden in Hannover von dem bekannten und auch international ausgezeichneten Schauspieler Sebastian Koch vorgetragen. Sie wechseln mit den Kompositionen von Leib Glantz, dessen ursprünglich kantorale, liturgische Musik in einer symphonischen Orchesterfassung zu hören sein wird. Beteiligte sind das Symphonieorchester Kaliningrad, der Staatschor Vilnius, The Moscow Male Jewish Cappella, die Synagogalchöre Hannover/Hamburg, das Junge Vocalensemble Hannover sowie die Solisten und Kantoren Daniel Mutlu (New York), Benjamin Maissner (Toronto) und Helena Goldt (Berlin). Die künstlerische Gesamtleitung hat Maestro Arkadi Feldmann, der auch dirigiert. Für Regionspräsident Hauke Jagau, der die Welturaufführung in Kaliningrad am 27. Januar dieses Jahres erlebt hat, ist „The ‚Night‘ Holocaust Concert“ „ein außerordentlich beeindruckendes und berührendes Kulturerlebnis, das auf besondere Art an die millionenfache Auslöschung jüdischen Lebens erinnert und zugleich ein Statement gegen Hass, Gleichgültigkeit, Ausgrenzung und Genozide weltweit setzt. Jagau weiter: „Gerade in Zeiten, in denen wir das Erstarken antidemokratischer Strukturen erleben und die Kommunikation immer mehr verroht kommt, braucht es ein klares Standing gegen Rassismus und Gewalt.“

Förderer sind die Sparkasse Hannover, die VGH und VHV Stiftung. Unterstützt wird das Konzert vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, vom Landesverband der israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen, von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover, dem Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband Hannover und der Marktkirchengemeinde Hannover.

„The ‚Night‘ Holocaust Project“ wird von der The Non-Profit L.G. Holocaust Project, Inc., einer gemeinnützige Organisation mit Sitz in den USA und dem Verein für Völkerverständigung und Toleranz e. V. getragen: „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Öffentlichkeit und insbesondere die Jugend über die Schrecken des Holocaust aufzuklären, um Antisemitismus und alle Formen von Rassismus und Gewalt zu bekämpfen“, erklärt Vereinssprecher Matthias Düsterhöft, offizieller Repräsentant des Projektes für Europa. Das „The ‚Night‘ Holocaust Concert“ beginnt um 19 Uhr nach einem Grußwort des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, im Kuppelsaal des Hannover Congress Centrums, Theodor-Heuss-Platz 1-3.

Foto: D. Matvejev