Ausgefallene Spielzeit: Stadtsparkassen-Spende hilft der Deister-Freilicht-Bühne

80% der Vereinseinnahmen sind wegen der Corona-Krise weggebrochen / Noch ist unsicher, ob die Musical Night im September stattfinden kann / Freilichtbühne hofft auf Fördergelder

V.li.: Die Vereinsvorsitzenden Julia Nunez-Bartolomé und Malte Großestrangmann sowie Martin Wildhagen und Reinhard Meyer von der Stadtsparkasse

BARSINGHAUSEN (ta). Wie berichtet, entfällt die diesjährige Saison auf der Deister-Freilicht-Bühne komplett. Noch unsicher ist, ob zumindest die Musical Night im September unter Einschränkungen stattfinden kann. Schon jetzt sei aber klar, dass dem Kulturverein rund 80% der Jahreseinnahmen fehlen werden, was einer sechstelligen Summe entspreche, erklärten die Vorsitzenden, Julia Nunez-Bartolomé und Malte Großestrangmann. In dieser schwierigen Situation hat sich die Stadtsparkasse Barsinghausen dazu entschlossen, die Freilichtbühne mit einer Spende in Höhe von 2000 Euro zu unterstützen. Bankkunden, die einen runden Geburtstag feierten, würden normalerweise Gutscheine für die Deister-Freilicht-Bühne und das Freibad Goltern geschenkt, was rund 1500 Euro pro Verein entspreche. Diese Summe habe man in Form der Spende aufgestockt. Traditionell übernimmt die Bank auch die Kosten für die Plakate und Flyer, so dass sich die tatsächliche Hilfe für den Theaterverein auf 4100 Euro belaufe, sagten Stadtsparkassendirektor Reinhard Meyer und SSK-Marketingchef Martin Wildhagen bei der heutigen Übergabe des symbolischen Spendenschecks. Zum Ausfall der Spielzeit 2020 meinte Nunez-Bartolomé: Man habe lange überlegt, ob die Aufführungen doch stattfinden könnten. Es sei aber schnell klar geworden, dass die Schauspieler die Handlungen nicht unter Einhaltung der vorgeschriebenen Abstände darstellen hätten können – zudem wäre die große Zahl der Akteure auf der Bühne zum Problem geworden. Bis auf die Unterstützung von der Stadtsparkasse würden sämtliche Sponsorengelder entfallen. Gleiches gelte für die Eintrittsgelder, die sich in einer normalen Saison auf rund 200.000 Euro summierten. Gleichzeitig seien aber natürlich schon Produktionskosten in Höhe von 45.000 Euro angefallen. Jetzt mache es sich wirklich bezahlt, dass der Verein in den letzten Jahren solide gewirtschaftet habe, unterstrich Nunez-Bartolomé. „Wir hoffen nun auf die Förderprogramme vom Land und seitens der Stadt, entsprechende Anträge seien bei den Stellen gestellt worden. Den Besuchern, die schon Karten für die Aufführungen gekauft hätten, habe man Gutscheine für die Saison 2021 angeboten. Viele der treuen Besucher hätten aber auf eine Erstattung verzichtet und mitgeteilt, sie würden sich im kommenden Jahr neue Karten kaufen. Sollte auch die komplett ausverkaufte Musical Night ausfallen, müsste die Freilichtbühne Gelder an den Veranstalter zurückerstatten. Obwohl der eigentliche Theaterbetrieb still stehe, sei die Stimmung unter den Mitgliedern weiterhin gut. Viele wollten sich voller Tatendrang zu Arbeitseinsätzen treffen, aber da trete der Vorstand momentan noch auf die Elan-Bremse. Per Telefon und E-Mail sei man aber weiterhin im Kontakt mit den Mitgliedern, außerdem sei der Verein in den sozialen Medien im Bereich des Sprech- und Stimmtrainings aktiv. Nun hoffe man, dass im kommenden Jahr die Jubiläumsssaison über die Bühne gehen könne. Aufgeführt würden dann die für 2020 vorgesehenen Stücke.

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