In Kooperation mit „Barsinghausen ist bunt“ und dem Forum für Politik und Kultur wird ausführlich über Fluchtursachen, Menschenrechte und EU-Flüchtlingspolitik informiert

SSK-Direktor Reinhard Meyer, Sybille Bruchmann-Busse (Barsinghausen ist bunt), Eckard Bretzke vom Forum und der stellvertretende Bürgermeister, Andreas Hartig
BARSINGHAUSEN (ta). Mit der Unterstützung der Stadtsparkasse und im Beisein von zahlreichen Interessierten haben heute das Bündnis „Barsinghausen ist bunt“ und das Forum für Politik und Kultur die von „Pro Asyl“ zusammengestellte Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ eröffnet. Kunden und Besucher der Stadtsparkasse können sich in der Hauptgeschäftsstelle anhand von 26 Plakaten noch bis zum 29. Januar über die Hintergründe weltweiter Fluchtbewegungen, Hindernisse und die Situation an der EU-Außengrenze sowie über die Asylpraxis in den europäischen Staaten informieren. Auch weil sich die SSK dem Dienst an den Menschen in Barsinghausen verschrieben habe, habe man sich dem Thema gewidmet, so Gastgeber und Stadtsparkassendirektor Reinhard Meyer. Darüber hinaus spiegele sich das Thema Flucht aber auch in seinem ganz persönlichen Lebensweg wieder. Meyer erinnerte daran, dass in Barsinghausen lebenden Flüchtlingen auf Initiative der SSK und durch das unbezahlte Engagement eigener Mitarbeiter die kostenfreie Eröffnung von Giro-Konten ermöglicht wurde. Diese Initiative habe inzwischen eine bundesweite Resonanz erfahren und zudem großes Interesse seitens des Sparkassenverlags hervorgerufen, betonte Meyer. Die Sprecherin von „Barsinghausen ist bunt“, Sybille Bruchmann-Busse, erklärte, der Entschluss, die Ausstellung nach Barsinghausen zu holen, sei vor rund neun Monaten gereift – auch weil man seinerzeit große Besorgnis wegen rechtsextremer Aktivitäten gehabt habe. Mit der Ausstellung wolle man eine Empathie für Flüchtlinge befördern. Auch wenn „Pegida“ und Teile der AfD immer noch hetzten, so müsse die eindeutige Botschaft lauten, dass die Menschen hier willkommen seien. Großes Lob gab es für die Barsinghäuser Stadtverwaltung, denn diese habe es bislang geschafft, dass man vor Ort ohne die Belegung von Behelfsquartieren auskomme, betonte Bruchmann-Busse. Zudem hob sie den ungeheuren Elan von Barsinghäuser Integrationsgruppen, Flüchtlingshelfern und Schülern hervor. Diese Aktivitäten sollten möglichst bei weitere Menschen die Bereitschaft wecken, sich zu engagieren. Eckard Bretzke vom Forum für Politik und Kultur rief den Artikel 1 des Grundgesetzes in Erinnerung. Dieser gelte für alle Menschen, nicht nur für Staatsbürger. Er machte zudem auch die Auswirkungen der Globalisierung als Ursache für die Fluchtbewegungen aus. Beispiele seien der Landraub in Afrika und die kommerzielle Fischerei Europas vor den Küsten Westafrikas. Der stellvertretende Bürgermeister, Andreas Hartig, sagte, „Wir wollen zeigen, was Toleranz und Menschlichkeit bewirken können.“ Mauern aus Stein und Grenzzäune, wie sie an vielen Stellen in Europa derzeit hochgezogen würden, seien schlichtweg unakzeptabel, so Hartig. Für Mittwoch, 3. Februar, laden SSK, Barsinghausen ist bunt, und das Forum zudem zu einer Podiumsdiskussion in das Gemeindehaus „Arche“ in Kirchdorf ein. Um 19 Uhr wird dann eine Podiumsdiskussion zur Vertiefung des Ausstellungsthemas stattfinden.