BENTHE/BARSINGHAUSEN (red).
Diese Aussage in der Überschrift war Hannes Meinhard sehr wichtig, der in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag feiern würde. Aus diesem Anlass zeigt Lothar Feige, der viele Jahre mit ihm gemeinsam arbeiten konnte, Zeichnungen und Skulpturen aus dem Nachlass, die bei ihm im Hause und auf dem weitläufigen Grundstück zu sehen sind. Hier bietet sich als öffentlicher Ausstellungsort der Kunstraum Benther Berg an, hatte Hannes Meinhard seine Werkstatt von 1979 bis 1992 doch gleich um die Ecke. Kristina Henze vom Vorstand hebt hervor, dass der Künstler noch vielen Menschen sehr gegenwärtig sei, sowohl als eigenwillige Persönlichkeit wie auch als singuläre Erscheinung im lauten Kunstbetrieb.
Seine Assemblagen und Plastiken sind vielerorts zu finden, so auch in der Umgebung von Benthe, vor allem aber in Barsinghausen, wo er mit Hochachtung als „Stadtkünstler“ gefeiert wird. So ist er über seinen Tod hinaus mitten unter uns, betont die Malerin Kristina Henze. Wer zu Fuß oder mit dem Rad an einer seiner Plastiken vorbeikommt, aufgestellt an einem zentralen Ort oder aber eingewachsen in ein grünes Feld, dem ist Hannes Meinhard sehr präsent. Auch der Autofahrer, der einen schnellen Blick im Vorbeifahren auf eine rostige Eisenfigur wirft, wird den Eindruck von Kraft, Stärke und Poesie mit sich nehmen, ist sie sich sicher. Rost gehörte für ihn zum Eisen. Der ist nicht nur farblicher Aussageträger, sondern zeigt auch Zeitlauf und Vergänglichkeit. „Hannes hat nie Auftragskunst gemacht“, sagt Kristina Henze, „wohl aber Eisengitter und -türen hergestellt, um Geld zu verdienen. In Benthe sind wohl etliche Eisenzäume von ihm zu finden. Als Bildhauer hat er nicht für potentielle Käufer gearbeitet, sondern immer nur für sich, weil – wie er einmal sagte – „ich durch das Arbeiten mich erfahre.“ Mit seinen Skulpturen wollte er ganz bewusst den Betrachter anregen, die Welt neu zu sehen. Jede seiner Arbeiten zeigt ein Stück von seinem Inneren. Was vorher nicht sichtbar war, wird nun wahrnehmbar, auch für ihn selbst, was er gern seinen Besuchern mit auf den Weg gab.
Neben den Assemblagen, die seine „ständigen Begleiter“ geworden waren, setzte er sich beim Schweißen mit der Reduktion von Formen auseinander. So gewannen seine Arbeiten zunehmend an Abstraktion. Er selbst sagte über sein Werk: „Es vermittelt sich selber, indem es vor einem steht.“ Erklärungen verstellen nur den Blick. Die Ausstellung wird am Sonntag, 6. März, 11 Uhr, vor dem Kunstraum Benther Berg von Kristina Henze eröffnet. Zur Vernissage spricht der Weggefährte Lothar Feige.
Ausstellungsort: Kunstraum Benther Berg, Bergstr. 3, Ronnenberg-Benthe / Ausstellungsdauer: 6. März bis zum 10. April / Öffnungszeiten: Sa 15-17, So 11-17 Uhr / Feiertage geschlossen
Foto: ta / Kunstverein Barsinghausen