Barsinghäuser Bahnhof wird grundlegend modernisiert

Knapp zwei Millionen Euro werden in das Gleis 2 und die Infrastruktur investiert

BARSINGHAUSEN (red). Beim heutigen Bahngipfel in Hannover haben sich die rot-grüne Landesregierung und die Deutsche Bahn AG auf Investitionen in das niedersächsische Bahnnetz in Höhe von 150 Millionen Euro geeinigt. Mit dieser Förderung, von der Land und Bahn jeweils die Hälfte übernehmen, können Bahnhöfe modernisiert und an die Anforderungen der Barrierefreiheit angepasst werden. Ziel ist es, den Schienenpersonennahverkehr attraktiv und komfortabel zu gestalten. Das Bahnhofssanierungsprogramm, das Ministerpräsident Stephan Weil und  Verkehrsminister Olaf Lies heute unterzeichnet haben, ist eine Fortsetzung der Programme „Niedersachsen ist am Zug“.

Mit in der Förderung ist auch der Bahnhof in Barsinghausen. Erneuert wird der Seitenbahnsteig Gl 2 auf einer Länge von 210m. Die Zuwegung beinhaltet auch die Ausstattung mit einer modernen Beleuchtung. Die Kosten werden auf 1,922 Mio.€ geschätzt.  „Das Ergebnis des Bahngipfels ist eine gute Nachricht für Barsinghausen“, erklärt dazu der SPD-Landtagsabgeordnete Michael Höntsch, der Barsinghausen betreut.. „Damit können wir notwendige Maßnahmen zur Erneuerung des Bahnhofs in Barsinghausen ergreifen und damit das niedersächsische Bahnnetz für die Bürgerinnen und Bürger stärken.“ „Ein modernes Bahnnetz ist wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung der Region und der Stadt“, betont Höntsch. „Mobilität wird in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger. Besonders in einem Flächenland wie Niedersachsen ist eine gute Vernetzung notwendig für eine hohe Lebensqualität.“ Wie wichtig der rot-grünen Landesregierung das Bahnnetz in Niedersachsen und der Region ist, beweise auch die Tatsache, dass das Land gemeinsam mit der Bahn bis zum Jahr 2025 in weitere 44 Bahnstationen investiert. „Die Entscheidung  der Landesregierung ist ein Glücksfall für Barsinghausen“, betonte SPD Ortsvereinsvorsitzender Reinhard Dobelmann. „Endlich besteht die Chance, dass der Bahnsteig 2 in Barsinghausen in überschaubarer Zeit erneuert wird.“

Auch der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen begrüßt das Ergebnis des Bahngipfels: „Der Ausbau des zweiten Gleises ist ein wichtiger Schritt zur Attraktivitätssteigerung des S-Bahn-Haltepunktes in Barsinghausen.  Ein barrierearmer Zugang, bessere Beleuchtung, Regenschutz und  Fahrradabstellmöglichkeiten für die nördliche Siedlung können mit den Mitteln der rot-grünen Landesregierung hoffentlich zeitnah umgesetzt werden. Insbesondere für die Sprinter-Bahnen im Berufsverkehr ist dieser Ausbau unverzichtbar.“

„Ziel der Landesregierung ist es, den Schienenpersonennahverkehr attraktiv zu gestalten. Denn moderne und barrierefreie Bahnhöfe sind wesentliche Voraussetzungen, um die Akzeptanz und die Nutzung des SPNV-Angebotes zu steigern. Das Programm trägt wesentlich dazu bei, das Bahnfahren für die Menschen in Niedersachsen komfortabler zu machen“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil nach dem Bahngipfel. Das Bahnhofssanierungsprogramm knüpft an die erfolgreichen Programme „Niedersachsen ist am Zug I“ und „Niedersachsen ist am Zug II“ an, indem es den Weg der umfangreichen Erneuerung niedersächsischer Bahnstationen konsequent fortsetzt. Ministerpräsident Weil und Verkehrsminister Olaf Lies unterzeichneten die Rahmenvereinbarung zu dem Programm gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube, dem Vorstandsvorsitzenden von DB Station & Service, Dr. Andre Zeug, und dem Sprecher der Geschäftsführung der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), Hans-Joachim Menn. Die DB und die LNVG werden für die Umsetzung des Investitionsprogrammes zwischen Harz und Nordsee verantwortlich sein.

Gemeinsam mit der Deutschen Bahn wird das Land Niedersachsen bis zum Jahr 2025 weitere 44 Bahnstationen modernisieren und insbesondere die Barrierefreiheit an den Stationen herstellen, um mobilitätseingeschränkten Reisenden einen problemlosen Zugang zu Bahnsteigen und Zügen zu ermöglichen. Dabei werden erstmalig auch kleinere Stationen ausgebaut, die täglich weniger als 1.000 Ein-/Aussteiger aufweisen. Neben der Barrierefreiheit werden zudem Wind- und Wetterschutzanlagen, Beleuchtung, Fußgängerquerungen und Reiseinformationssysteme zeitgemäß installiert bzw. erneuert. „Die Deutsche Bahn setzt ihr Engagement in Niedersachsen nicht nur mit dem weiteren Ausbau ihrer Verkehrsstationen konsequent fort. Wir investieren in den kommenden Jahren bis Ende 2018 rund 2,3 Milliarden Euro in die Infrastruktur, dieses Jahr allein 472 Millionen Euro“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube. „Damit erhöhen wir die Leistungsfähigkeit des Schienennetzes weiter, was dem Standort Niedersachsen und seinen Bürgern und Unternehmen gleichermaßen zu Gute kommt.“

Einigkeit besteht zwischen Land und Deutscher Bahn auch bezüglich des weiteren Vorgehens zur sogenannten Y-Trasse bzw. deren Alternativen. Unstreitig ist, dass die Kapazitäten für den Hafenhinterlandverkehr im norddeutschen Raum deutlich erweitert werden müssen. Das Land Niedersachsen hat sich auf Bitten des Bundes bereit erklärt, ein Dialogforum für die Y-Strecke und deren Alternativen in der Region zu organisieren. Um eine neutrale Moderation sicherzustellen, wurde hierfür im Rahmen einer Ausschreibung ein Dienstleister für die Durchführung des Dialogforums gefunden und zum 1. Dezember beauftragt. Bahn und Land betonen noch einmal, dass der Dialogprozess im Jahre 2015 transparent und ergebnisoffen durchgeführt werden soll. Weiterhin hat sich der Bahngipfel mit Möglichkeiten zur Verringerung des Bahnlärms befasst. Nur durch ausreichenden Lärmschutz kann langfristig die Akzeptanz für den Schienenverkehr bei den Bürgern erreicht werden.

Weitere Verabredungen wurden zu zwei für Niedersachsen wichtige Ausbauprojekte getroffen. So wollen sich Bahn und Land mit dem Bund zusammensetzen, um die Notwendigkeit und Finanzierung des zweigleisigen Ausbaus der „Weddeler Schleife“ zwischen Braunschweig und Wolfsburg zu erörtern. Schließlich wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe zum pragmatischen, kostengünstigen Ausbau der „Amerikalinie“ zwischen Bremen und Uelzen eingerichtet.