Barsinghäuser demonstrieren gegen geplante Freihandelsabkommen

Die Naturfreunde und der DGB hatten jetzt zu einer Infoveranstaltung eingeladen

BARSINGHAUSEN (red). Im Naturfreundehaus fand jetzt eine Informationsveranstaltung zu den geplanten Freihandelsabkommen statt, zu der die NaturFreunden in Barsinghausen, die NaturFreunde Springe und der DGB-Ortsverband Barsinghausen eingeladen hatten. Mehr als 40 interessierte Gäste diskutierten über die Folgen der geplanten Freihandelsabkommen mit Kanada und den USA.

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Patrick Schreiner (DGB)

„Die Folgen des Freihandels, die wir jetzt in Europa durch den europäischen Binnenmarkt erleben, werden durch die transatlantischen Freihandelsabkommen noch verstärkt. Erhöhte Konkurrenz und Deregulierung sind die Folge. Die Milchbauern spüren gerade die Folgen dieser Deregulierung“, erläutert Dr. Patrick Schreiner vom DGB-Landesbezirk Niedersachsen – Sachsen-Anhalt – Bremen. Die alleinigen Gewinner seien, so Schreiner, die großen internationalen Konzerne, die ihre Gewinne noch weiter erhöhen würden. Die Folgen von NAFTA, einem Freihandelsabkommen der USA mit Kanada und Mexiko aus den 90er Jahren zeigen die Wirkungsweise derartiger Abkommen und führen auch dazu, dass es innerhalb der USA  eine breite Ablehnung gegen TTIP gibt. „Die Automobilzulieferbetriebe aus Detroit wanderten nach Mexiko, wo sie zu einem Drittel der Lohnkosten produzieren. Dafür ging ein Großteil der mexikanischen Landwirtschaft pleite, weil sie gegen die hochsubventionierte Agrarwirtschaft der USA nicht konkurrenzfähig war“, erklärt Michael Pöllath. Aus ökologischer Sicht befürchten viele die Rücknahme von Maßnahmen des Naturschutzes, da die Interessen hinter diesem Abkommen auf optimale Vermarktung und Gewinnmaximierung zielen. Und dabei stehen Arbeitschutz und Maßnahmen des Umwelt- sowie des Verbraucherschutzes schon mal im Wege. Da die Folgen dieser Abkommen nicht unmittelbar ersichtlich sind und Handelsabkommen sehr harmlos klingt, befürchten viele der Anwesenden, dass diese Abkommen ohne große Widerstände durchgesetzt werden könnten. Dagegen steht allerdings die breite Front der Gegner, die gemeinsam zur Demonstration am 10.10.15 nach Berlin einladen. Auch von Barsinghausen werden am Morgen zwei Busse in Richtung Berlin aufbrechen.